E-Ink Gallery 3: Neue E-Paper-Generation soll farbige und rollbare E-Book-Reader ermöglichen
E-Paper-Hersteller E-Ink Holdings arbeitet schon länger an farbigen Displays für E-Book-Reader. So setzt Pocketbook bei seinem Inkpad Color auf das Kaleido-Display von E-Ink. Den Prototypen eines faltbaren E-Book-Readers mit Stiftbedienung zeigte E-Ink schon im Sommer 2020. Jetzt hat E-Ink mit dem Gallery 3 eine neue Generation von farbigem E-Paper für E-Book-Reader angekündigt.
E-Ink Gallery 3 wird bunter
Im Gegensatz zur Kaleido-Technologie soll bei Gallery 3 laut E-Ink der volle Farbumfang bei jedem Pixel möglich sein. Damit sollen die Farben voller sein als bisher. Die angegebene Pixeldichte von 300 Dots per Inch (DPI) erreichen bisher nur E-Book-Reader mit schwarz-weißem Display. Zum Vergleich: Der 7,8 Zoll große Inkpad Color, der 4.096 Farben unterstützt und entsprechend blass wirkt, kommt auf nur 100 DPI.
Ebenfalls ein deutlicher Fortschritt gegenüber der Vorgängertechnologie ist die Verbesserung der sogenannten Bildwiederholrate, die angibt, wie oft auf dem E-Paper ein neues Bild oder eine neue Textseite angezeigt werden kann. Der Wechsel zwischen zwei Farbbildern soll jetzt nur noch zwischen 500 und 1.500 Millisekunden dauern. Im Schwarz-Weiß-Modus sind 350 Millisekunden möglich.
Faltbares und rollbares E-Paper
E-Ink Gallery 3 soll auch die Bedienung per Stift unterstützen. Änderungen sollen hier nach 30 Millisekunden zu sehen sein. Außerdem kommt bei der neuen E-Paper-Generation das sogenannte Comfortgaze-Frontlight zum Einsatz. Das soll Nutzer:innen eine blaulichtfreie Leseerfahrung ermöglichen. Ebenfalls geplant sind faltbare und rollbare Versionen des Gallery-3-E-Papers, die E-Ink in Videos gezeigt hat. Wann die Technologie in einem E-Book-Reader auf den Markt kommt, ist nicht bekannt.
Zitat: „Der 7,8 Zoll große Inkpad Color, der 4.096 Farben unterstützt und entsprechend blass wirkt….“
Was hat die Anzahl der darstellbaren Farben bitte mit den Intensität der Farben zu tun!? Das Problem von eInks Kaleido-Technologie ist der Aufbau: Hier sitzt ein RGB-Farbfilter vor einem Graustufen-ePaper-Panel, welches nicht hintergrundbeleuchtet sondern bestenfalls vordergrundbeleuchtet ist. Ist das sog. Frontlight ausgeschaltet, ist die Darstellung allein auf die Lichtreflexion des „weißen“ Hintergrunds des ePapers angewiesen. Und die ist aufgrund der zusätzlichen RGB-TFT-Lage (welche in Glas eingebettet ist) und der Frontlight-Lage recht dürftig und grünstichig dunkel.
Kaleido 3 ist da etwas besser als Kaleido Plus (oder „Kaleido 2“, wenn man so will), aber insgesamt glaube ich nicht an Kaleido nachdem ich das Kaleido Plus-Panel im PocketBook InkPad Color (PB 741) mit eigenen Augen gesehen habe. (Ich beschäftige mich seit zwei Jahren recht intensiv mit ePaper).
Ich bin gespannt darauf die ersten Gallery 3-Muster zu sehen. Und dann gibt es noch Color DES, eine weitere Farb-ePaper-Technologie vom eInk-Partner Wuxi Vision Peak Technology, welche im Reinkstone R1 zum Einsatz kommen soll, aber aktuell noch mit technischen Problemen zu kämpfen hat und nicht marktreif ist.