Bei der Vorstellung des Prototyps seines geplanten Luxusstromers Lucid Air vor wenigen Jahren hatte Elektroautobauer Lucid Motors noch eine Reichweite von um die 640 Kilometer angegeben. Diese hatte das Unternehmen bei einer Testfahrt im April auch bestätigt. Im Vorfeld der geplanten Vorstellung der Produktionsversion des Lucid Air hat Lucid Motors jetzt noch einmal nachgelegt. Unabhängige Tests hätten dem Elektrofahrzeug eine Reichweite von über 800 Kilometern bescheinigt, wie das Unternehmen mitteilt.
Reichweite: Lucid Air unabhängig getestet
Die entsprechenden Tests seien von dem Engineering-Dienstleister FEV North America nach den Bestimmungen des US-amerikanischen EPA-Standards durchgeführt worden, der als recht praxisnah gilt. Auf der Lucid-Motors-Website für der Air allerdings noch mit den rund 640 Kilometern Reichweite (nach EPA) beworben, die bis jetzt für die E-Limousine angenommen wurden. Ähnlich weit kommt bisher nur ein Serienauto, das ausschließlich per Batterie fährt – das Model S von Tesla.
Lucid-Motors-CEO Peter Rawlinson zufolge soll die deutlich erhöhte Reichweite einzig durch eigens von dem Unternehmen selbst entwickelte Technologien erreicht worden sein. Dazu gehörten demnach etwa die Motoren, die in Rennen der Formula E erprobten Akkus sowie Design und Aerodynamik. Lucid Motors zufolge habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren die Kapazität der Akkus reduzieren können. Damit seien auch das Gewicht des Fahrzeugs sowie die Kosten gesenkt worden. Weitere technische Details dürfte Lucid Motors Anfang September preisgeben.
Autonome Fahrfunktionen und Lidar ab Werk
Zuletzt hatte der E-Autobauer schon durchblicken lassen, dass der Lucid Air mit verschiedenen Fahrassistenzsystemen ausgerüstet sein soll. Als Standard ab Werk soll in allen Lucid Air Lidar verbaut sein, um nach und nach autonomes Fahren zu ermöglichen. Beim Verkaufsstart sollen rund zwei Drittel der Features schon funktionieren. Der Rest soll über Over-the-Air-Updates nachgerüstet werden. Zu den kommenden Funktionen gehören etwa eine autonome Einparkhilfe, Verkehrszeichenerkennung und Notbremsung sowie eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Spurzentrierung.
Nachdem die Coronakrise dem Hersteller die Präsentation im Frühjahr verhagelt hat, soll es am 9. September nun soweit sein. Die ersten Auslieferungen sind jetzt für 2021 geplant. Interessenten können sich das Fahrzeug schon reservieren lassen – dafür wird eine Einlage von 1.000 US-Dollar fällig. Die zum Start einzige Modellvariante, die Dream-Edition des Lucid Air, soll rund 100.000 Dollar kosten.