„Achtung, ein wichtiger Hinweis für euch! Aufgrund einer deutschlandweiten Störung ist aktuell keine Kartenzahlung in unseren Märkten möglich.“ Mit diesem Posting hat die Einzelhandelskette Konsum gestern versucht, ihre Kundschaft via Facebook zu erreichen – damit die vor dem Einkauf noch Bargeld einsteckt oder abhebt. Mit den Ausfällen bei der Kartenzahlung ist Konsum nicht allein, in verschiedenen Läden kommt es derzeit zu Problemen bei der Zahlung mit EC-, Bank- und Kreditkarten.
Störung beim Zahlen mit EC-Karte: Schuld ist ein Softwarefehler
Wie Focus Online berichtet, sind der Discounter Netto und die Supermarktkette Edeka von der Störung betroffen. Aber auch bei Aldi Nord und dem Drogeriemarkt Rossmann gibt es laut dpa Schwierigkeiten. Nicht betroffen sind dagegen Aldi Süd und die Rewe-Gruppe, also die Märkte von Rewe, Penny und Toom Baumarkt.
Ob eine Kartenzahlung klappt, liegt anscheinend am verwendeten Kartenlesegerät: “Wir verzeichnen, wie auch andere Netzbetreiber, aktuell bundesweit erhebliche Einschränkungen bei der Verarbeitung von Transaktionen bei Kartenzahlungsterminals des Typs H5000 des Herstellers Verifone“ zitiert die dpa den Zahlungsdienstleister Payone. Grund für die Störung ist wohl ein Zertifikatsfehler innerhalb bestimmter Versionen der bereitgestellten Software.
Laut dem Bundesverband deutscher Banken machen die betroffenen Terminals nur einen geringen Anteil der in Deutschland eingesetzten Geräte aus. Verifone selbst bezeichnet den Typ H5000 auf seiner Webseite zwar als „meistgenutztes Terminal Deutschland” – zum Neuverkauf stehen die Geräte beim Hersteller mittlerweile aber nicht mehr.
Bezahlterminals können Daten nicht verarbeiten: Lösungssuche läuft
Die Terminals können aktuell zwar Zahlungsdaten auslesen, sich dann aber nicht mit dem Host verbinden, um die Daten weiterzuleiten. Laut Verifone sollten Betreiber:innen die Geräte nicht eigenständig neu starten und sie „unverändert sowohl am Strom wie am Netzwerk angeschlossen zu lassen“. „Es wird bereits an einer Störbehebung gearbeitet“, heißt es vom Softwareanbieter Huth, der beispielsweise die Kassensysteme vieler Tankstellen betreut, auch der Bundesverband deutscher Banken verspricht, es werde „intensiv” an der Behebung gearbeitet.
Zahlungsdienstleister Payone schätzt gegenüber der dpa, dass eine neue Software nötig ist, um den Fehler zu beheben.
Wie lange es bis dauern wird, bis die Ausfälle behoben sind, ist allerdings unklar – bis dahin ist Bargeld die sichere Option, um den Einkauf oder ein entsprechendes Pfand nicht doch im Supermarkt zurücklassen zu müssen. Beim Abheben von Bargeld an Bankautomaten sollte es derweil nicht zu Problemen kommen, schließlich liegen die Schwierigkeiten beim Bezahlen nicht an den EC-, Bank- und Kreditkarten selbst. Es lohnt sich außerdem, in Supermärkten oder an Tankstellen auf entsprechende Hinweisschilder zu achten, ob eine Kartenzahlung hier gerade nicht möglich ist.
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 25.05.2022 um 16:14 Uhr.
Uups, als was jetzt bitte:
„Aber auch bei Aldi Süd und dem Drogeriemarkt Rossmann gibt es laut dpa Schwierigkeiten. Nicht betroffen sind dagegen Aldi Süd“…
???
Hi Hel, Danke für den Hinweis! Bei Aldi Nord ist es wohl zu Problemen gekommen, bei Aldi Süd nicht – jetzt steht das auch so im Text.