Echo: Israelisches Unternehmen ermöglicht Überwachung durch Werbedaten

Werbedaten können bei der Überwachung eine entscheidende Rolle spielen. (Foto: Shutterstock/Trismegist San)
Die Werbeindustrie sammelt Echtzeitdaten von euch als Nutzern jedes Mal, wenn ihr eine App benutzt oder eine Website besucht. Dazu gehören auch der Standort in Echtzeit, Browser-Verhalten und mehr. Diese Daten sind allerdings anonymisiert, können also nicht mit dem Namen von Personen verknüpft werden.
Ein Unternehmen aus Israel bietet allerdings einen Dienst namens Echo an, der diese Daten nutzt, um Menschen zu überwachen, schreibt Bloomberg. Diesen Dienst verkauft das Unternehmen dann an Regierungen, die damit ihre Bürger überwachen können.
Offiziell wird das Produkt nicht auf der Website von Rayzone beworben, Bloomberg hat allerdings mit Insidern gesprochen. Demnach geben Regierungen bis zu zehn Millionen US-Dollar für das Produkt aus.
Jetzt ist natürlich die Frage, wie die Daten überhaupt zur Überwachung genutzt werden können, wenn sie doch anonymisiert sind. Laut Marketingmaterialien von Rayzone kann das Unternehmen Menschen identifizieren, indem es die Werbetrackingdaten mit Daten aus anderen Datenbanken abgleicht.
So bekommen Regierungen immer den aktuellen Standort und viele weitere Informationen über ihre Bürger auf Knopfdruck. Außerdem schreibt das Unternehmen, dass es Informationen von jedem Internetnutzer weltweit sammelt.
Die Ziele dieser Datensammlung sind sich nicht bewusst, dass ihre Daten getrackt werden, und sie können dies auch nicht vermeiden. Zu den Daten gehören Details wie Name, Geschlecht, Alter, Adresse, Hobbys und mehr.
Auf einer Konferenz in Tel Aviv sagte Guy Mizrahi, der ehemalige Chief Cyber Security Officer bei Rayzone, Folgendes: „Ich möchte sagen, dass ich als Privatperson möchte, dass meine Regierung Menschen ausspionieren kann, sogar mich, wenn sie denkt, dass ich etwas falsch gemacht habe.“
Weiter sagte er: „Andere Länder sollten auch über diese Fähigkeiten verfügen, und nicht alle können sie allein entwickeln. Wenn wir also solche Dinge verkaufen und ihnen dabei helfen können, dann ist das großartig.“
Laut Bloomberg ist Echo bereits seit 2017 in Entwicklung, und das Unternehmen verkauft den Dienst mindestens seit 2018. Welche Regierungen Echo nutzen und zu welchen Zwecken genau, ist allerdings nicht bekannt.
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