
Wie der kalifornische Software-Hersteller Google im Rahmen der Keynote zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz Google I/O 2022 am Mittwoch verkündet hat, wird die kreisrunde Pixel Watch gemeinsam mit dem Pixel 7, also im Spätherbst des Jahres eingeführt. Es handelt sich tatsächlich um die bereits verschiedentlich geleakte Uhr von unspektakulärem Äußeren, über die wir hier und hier bereits berichtet hatten. Optisch ließe sich das Stückchen Technik wohl als langweilig klassifizieren, aber auch der Funktionsumfang der ersten Smartwatch der Kalifornier ist im Grunde keine Offenbarung.
Die Kontrolle von Smarthome-Geräten, der Assistant, die Google Wallet, Navigation mit Maps, Musik-Streaming mit Spotify und Youtube Music und all die anderen Apps, die schon bislang auf der Wear-Plattform erhältlich waren, werden nicht plötzlich zu Kaufgründen, wo sie es schon bisher nicht waren. Kaufentscheidend für die Pixel Watch muss daher etwas anderes sein.
Fitbit-Plattform könnte Kaufgrund werden
Was die Pixel Watch vom Wettbewerb absetzen könnte, ist die Integration der Fitbit-Plattform, die allerdings anlässlich der Kurzpräsentation auf der I/O mehr wie eine aufgesetzte App, denn eine native Lösung wirkt. Das beginnt schon mit dem Design. Welche konkreten Features der Fitbit-Plattform in der Pixel Watch verfügbar sein werden, hat Google nicht im Einzelnen ausgeführt.

Googles Portfolio für 2022. (Bild: Google)
Schritte und Herzfrequenz werden jedenfalls enthalten sein. Ob ein Blutsauerstoffsensor verbaut werden wird, bleibt vorerst unklar. Fitbit selbst hätte jedenfalls die Hardware und die Software dazu. Unklar bleibt auch, ob die EKG-Funktion der Samsung Galaxy Watch 4 enthalten sein wird. Ähnlich wie die Fitbit-Integration scheint auch die Integration der Samsung-Health-Plattform in der Galaxy Watch 4 mehr wie eine App, denn ein nativer Bestandteil des Systems. Eine EKG-Funktion hat Fitbit seit dem vergangenen Jahr ebenso.
Erster Eindruck nicht beeindruckend
Im Ergebnis wird es also sehr darauf ankommen, wie weit Google und das Fitbit-Team mit der Integration der Fitness- und Gesundheits-Plattform sind. Die Fitbit-Hardware mit ihrem begleitenden Gesundheitsprogramm schneidet in Tests immer wieder als eine der akkuratesten Mess-Lösungen am Markt ab. Dazu gehört das Schlaftracking, die Trainingsunterstützung, die Stressmessung, das Bestimmen der Herzratenvariabilität und ein Score, der die Bereitschaft für Trainings sowie einer, der die Qualität des Nachtschlafes anzeigt.
All das hat Google heute nicht gezeigt. Wahrscheinlicher scheint daher, dass die Pixel Watch ein Bananenprodukt wird, das beim Kunden reifen soll. Realistisch dürfte das volle Fitbit-Featureset wohl erst im Jahr 2023 nach und nach verfügbar werden. Dass die Pixel Watch damit ein Verkaufshit wird, darf nach den spärlichen Informationen aus der Keynote zur Google I/O 2022 jedenfalls bezweifelt werden.