Edward Snowden hofft darauf, dass KI künftig besser sein wird als der Mensch
Immer wieder driftete die Diskussion zuletzt in Richtung der Gefahren von KI. Selbst Elon Musk, einer der Mitgründer von OpenAI, warnte vor den Risiken und forderte sogar zusammen mit anderen Expert:innen eine KI-Entwicklungspause.
Snowden hat 2013 die US-Geheimdienste bloßgestellt
Edward Snowden geht optimistischer an die Thematik heran. Der ehemalige NSA-Whistleblower, der 2013 die US-Geheimdienste bloßstellte, indem er streng geheime Dokumente veröffentlichte, sieht eine Zukunft, in der die KI-Intelligenz die menschliche Intelligenz übertrifft und das der Menschheit zugutekommt.
Snowden sprach in Austin (USA) auf der Consensus 2023, dem jährlichen Blockchain-Technologiegipfel. Er glaubt, dass seine Hoffnung nur dann eintreten kann, wenn wir Menschen aufhören, der KI beizubringen, wie wir denken, und ihr erlauben, „besser zu sein als wir“, betonte er.
Staatliche Überwachung auch ein KI-Thema
Snowden trat als Präsident der Freedom of the Press Foundation auf – und zwar zugeschaltet aus Russland, wo er immer noch lebt. Mittlerweile hat er sogar einen russischen Pass, nachdem sein US-Pass bereits 2013 für ungültig erklärt worden war.
Während Snowden nicht negierte, dass KI-Technologien auch kriminellen Akteur:innen zugutekommen können, sieht er auch zahlreiche positive Anwendungsfälle für KI. Er findet beispielsweise, dass KI-Modelle die staatliche Überwachung erschweren könnten. „Vielleicht könnten sie aufhören, die Öffentlichkeit auszuspionieren, und anfangen, für die Öffentlichkeit zu spionieren“, sagte Snowden. „Das wäre ein Gewinn.“
Snowden fordert „Software-Kommunismus“
Snowden ist sich aber bewusst, dass auch Geheimdienste KI-Modelle zu ihren Gunsten nutzen können, um womöglich noch tiefer in die Privatsphäre der Benutzer:innen einzudringen. Um das zu verhindern, müssten die Menschen dafür kämpfen, dass offene KI-Modelle auch offen bleiben, sagte Snowden gegenüber Coindesk und brachte dafür den Begriff „Software-Kommunismus“ ins Spiel.
OpenAI kritisierte er deswegen ausdrücklich, denn die Mutterfirma von ChatGPT habe sich geweigert, öffentlichen Zugang zu ihren Handelsdaten und Modellen zu gewähren. „Das ist ein schlechter Scherz, oder?“, fragte er rhetorisch und unterstellte ihr deswegen „unsoziales Verhalten“.