
Elektroautos laden. (Foto: Shutterstock)
Elektroautos fast so schnell laden wie Sprit beim Verbrenner nachtanken – das verspricht ein neuer Akku, den US-Forscher entwickelt haben. Die Wissenschaftler der Pennsylvania State University um Chao-Yang Wang haben ihrer für den E-Auto-Einsatz gedachten Lithium-Ionen-Batterie dünne Folien aus Nickel eingebaut, wie Spiegel Online berichtet. Das soll dafür sorgen, dass sie sich innerhalb von zehn Minuten zu 80 Prozent aufladen lassen. Bisherige Schnellladetechnologien benötigen dafür deutlich länger.
Neuer Akku: Schnelles Laden durch Erwärmen
Das entscheidende Bauteil der neuentwickelten Batterie ist eine Art Heizung im Inneren. Vor dem Ladevorgang wird dazu kurzzeitig Strom durch die Nickelfolien geschickt – dadurch steigen die Temperaturen im Inneren auf bis zu 60 Grad. Anschließend wird eine hohe Energie in die Akkuzelle geschickt, was ein schnelles Laden ermöglicht. Die vorherige Erwärmung sorgt übrigens dafür, dass sich keine unerwünschte Lithium-Schicht auf der Elektrode der Batteriezelle bildet und die Leistung vermindert.
Normalerweise wird eine solche Erwärmung im Inneren einer Lithium-Ionen-Akku vermieden, weil dadurch möglicherweise unerwünschte chemische Reaktionen angestoßen werden könnten. Im Fall der Schnelllade-Batterie der US-Forscher halten sich die Nebenwirkungen aber in Grenzen. Der Grund: Die Batterien würden jeweils nur für wenige Minuten erhitzt. Dafür hat sich die Batterie auch in Langzeittests bewährt. Nach 2.500 Ladezyklen soll der Akku noch knapp 92 Prozent der ursprünglich möglichen Ladung speichern können.
Zweifel an baldiger Marktreife
Bislang sind die neuartigen Akkus mit Nickelfolie aber nur im Labor getestet worden. Außerdem, so weist Spiegel Online hin, hätten die Forscher die Batterien nach dem zehnminütigen Schnellladen jeweils für weitere zehn Minuten abkühlen lassen. Ebenfalls nicht bewiesen ist, ob die Ladetechnologie auch dann noch zuverlässig funktioniert, wenn sie in großem Maßstab angewendet wird. Ob und wann ein solcher Akku gebaut wird, ist freilich ebenso wenig bekannt.
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