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Elektroautofahrer Armin Laschet: Das Elektroauto ist nicht das Fahrzeug der Zukunft

CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet wird deutlich: Die einseitige Festlegung auf batterieelektrische Mobilität, wie sie sich aktuell abzuzeichnen scheint, sei mit ihm nicht zu machen. Er wolle technologieoffen bleiben.

2 Min.
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CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich zu wichtigen Zukunftsthemen geäußert. (Foto: photocosmos1 / Shutterstock.com)

Im Gespräch mit dem Handelsblatt hat CDU-Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet die ersten 100 Tage seiner möglichen Amtszeit als Bundeskanzler skizziert und einen Ausblick auf die kommenden 30 Jahre gegeben. Der ist mit Blick auf die Verkehrswende besonders spannend.

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Wer in den letzten zwei Jahren offenen Auges auf die Entwicklung der deutschen Verkehrspolitik geblickt hat, konnte sich oftmals des Eindrucks nicht erwehren, dass es eine mehr oder weniger starre Festlegung auf rein batterieelektrische Mobilität geben könnte. Zuletzt hatten das sogar Konzernlenker wie VW-Chef Herbert Diess gefordert. Auch die angekündigte Euro-Norm 7 ließ eine andere Richtung kaum noch denkbar erscheinen.

Laschet: Verkehrswende technologieoffen angehen

Das sieht Laschet offenbar nicht so. Obwohl er selbst ein Elektroauto fährt, gab er dem Handelsblatt zu Protokoll, dass er nicht glaube, dass das die Mobilitätsform der nächsten 30 Jahre sein werde. Immerhin gebe es auch ökologische Auswirkungen etwa bei der Batterieherstellung, insbesondere bei der Gewinnung der Rohstoffe, so der Kanzlerkandidat.

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Nach seiner Auffassung muss Deutschland mit Blick auf die Verkehrswende vollständig technologieoffen bleiben. Da gebe es auf der einen Seite die rein elektrischen Fahrzeuge, die rein mit Batteriestrom angetrieben werden; auf der anderen Seite gebe es indes auch Brennstoffzellen, und die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe finde er ebenso „spannend“.

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Wohin die Reise geht, sollte im technologischen Wettbewerb und nicht durch einseitige Festlegungen entschieden werden. Laschet erwartet gerade im Bereich der Mobilität noch „viele technologische Sprünge“.

Laschet: Die Menschen wollen schnell von A nach B kommen

Dennoch müsse bei aller Offenheit in der Betrachtung jetzt erst einmal die Ladeinfrastruktur geschaffen werden, damit die Menschen „schnell von A nach B kommen“. Überhaupt sei es doch dieser Anwendungsfall, der die Menschen interessiere: Menschen wollen von A nach B kommen. Das konkrete Vehikel sei dabei zunächst zweitrangig. Unter diesem Aspekt gibt Laschet auch ein Bekenntnis zur individuellen Mobilität ab. Die sei und bleibe wichtig, so der Ministerpräsident. Dabei müsse nicht das Auto etwa durch das Lastenfahrrad ersetzt werden, allerdings müsse auch die individuelle Mobilität „klimaverträglich“ werden.

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Bahn muss mehr Trassen bauen und so den Wettbewerb mit dem Flieger gewinnen

Für die Mobilität zwischen Städten und Regionen will Laschet stärker auf die Bahn setzen. Hier würden schlicht mehr Trassen benötigt, um dem Flugzeug nachhaltig Konkurrenz zu machen. Dass das grundsätzlich funktioniere, könne man an exponierten Beispielen sehen. So fliege heute niemand mehr von Köln nach Frankfurt, weil der ICE die Strecke in 52 Minuten zurücklegen kann. Auch die Zugverbindung zwischen Hannover und Berlin sei durch kein anderes Verkehrsmittel zu schlagen. Insofern müsse es nicht darum gehen, das Fliegen durch höhere Steuern uninteressant zu machen. Der Ausbau des Streckennetzes sei der Schlüssel, um mehr Menschen für die Bahn zu begeistern.

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11 Kommentare
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Kona64

Interessant und erschreckend. Immerhin, im technologischen Wettbewerb für PKWs hat Wasserstoff schon verloren. Was kostet ein H2 Fahrzeug, Tankstelle pro gefahrenem km? In Deutschland gibt es aktuell praktisch nur grauen / schmutzigen Wasserstoff für geförderte 10 Euro / 100km zu kaufen. Was würde grüner Wasserstoff kosten und warum sollte man den zu Gunsten der CO2 Reduktion nicht zu erst in der Chemie- o. Stahlindustrie einsetzen? Der Mann hat kein Ziel und keinen Plan wie er die Probleme angehen will.

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Ernesto 2

Man muss sich schon fragen was er geraucht hat. Energetisch wird für Wasserstoff mindestens 3 mal so viel Primärenergie ro bewegtem km benötigt, als wenn dieser direkt in einem BEV verwendet wird. Bei synthetischen Kraftstoffen wird diese Zahl nochmal schlechter, mindestens 7 mal soviel Primärenergie wird da benötigt. Also solche Äußerungen sind eigentlich nur möglich, wenn bei der „Anschlußverwendung“ nach der verlorenen Wahl im Herbst ein Millionenposten in der entsprechenden Industrie bereitgestellt wird. Sonst müsste man ernsthaft fragen: „Was hat der denn geraucht?“

Antworten
eDrive - Alex

Synthetischer Kraftstoffe sind ebenso „spannend“, aber nichts für die Mobilität.
Diese Synthetischen Kraftstoffe erzeugen exakt dei selben Schjadstoffe am Auspuff, wie sie mineralische Kraftstoffe auch machen. Sie verbrennen Armensauerstoff und stoßen nicht lebenserhaltende Gase am Auspuff aus.
Der Bevölkerung an der Straße und innerstädtisch ist es egal, ob das CO2/CO aus Mineralischen- oder Synthetischenkraftstoffen stammt. Sie erzeugen den selben Smog und die selben Krankheiten
Zudem erzeugen Verbrennungsmotoren immer Lärm, was den Städten und Anwohnern der Hauptverkehrsstraßen nicht zumutbar ist.
Elektrische Autos haben keine Schadstoffausstoß und sind nahezu Geräuschlos.
Die sogenannten „Wasserstoff-Autos“ sind auch 100% elektrische Autos, nur dass die Energiequelle für den Elektroantrieb nicht aus einer Batterie stammt, sondern aus einer Brennstoffzelle mit Wasserstoff.

Was bei der Betrachtung IMMER fehlt, ist der Vergleich des Wirkungsgrads vom elektrischen Strom bis zum angetriebenen Rad. Der liegt bei:

– Wasserstoffautos bei ca. 25%
– Batterieelektrischenautos bei ca. 65%

Woher soll die zusätzliche Energie kommen?
Aus zusätzlichen Kohle-/Atomkraftwerken?

Wasserstoffautos bringen den Herstellern und der Industrie etwas, da sie extrem Wartungsintensiv sind und sehr viel Instandhaltung benötigen. Also sehr teuer für den Endkunden…

So lange die Deutsche Politik und Industrie Batterie-elektrische Fahrzeuge bremst und alternativen fördert, freut sich der Chinese, wo ein neuer Batterieelektrischer-Autohersteller nach dem anderen entsteht.

Hätte die Deutsche Wirtschaft und Politik nicht so lange geschlafen udn geleugnet, würde es Tesla heute als Automobilhersteller Nummer 1 nicht geben und die Deutschen könnten diese Elektroautos verkaufen.

Alleine im März 2021 gab es in Deutschland 3703 Tesla Neuzulassungen. Also 3703 Autos, was die Deutschen Hersteller in einem Monat weniger verkauft haben.

Antworten
Rudolf

Ja, für Wahlen braucht man Geld, wobei Spenden eine wichtige Quelle sind!
Und Bewährtes, was seit Jahren funktioniert hat, wird von der Auto- und Mineralölindustrie natürlich weiter benutzt.
Die gekaufte Republik!

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Cpt.OYZO

Das Problem bei der Herstellung von Strom ist ja die Speicherung.
Wenn der Strom erstmal in der Autobatterie steckt, dann ist der Wirkungsgrad natürlich größer als bei den anderen Verfahren.
Aber er muss dort erstmal ankommen.
Da wird ja dran geforscht. Wasserstoff soll in Form von Ammoniak sehr gut zu transportieren sein.

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Stein

Ein E-Auto bringt die 100% Ladestrom nur zu ca. 75 % in den Akku. Rest ist Wärme und sonstige Verluste. Aus dem Strom erst Wasserstoff zu machen den dann mittels Dampfreaktion im Ammoniak zu speichern ist zu Energieintensiv.

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benchmark

Gute Nacht CDU. Mit so einem verhindernden Ignoranten als Kanzlerkandidat (!!) geht’s direkt in die Spur der SPD: Ab zur Bedeutungslosigkeit.

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Casonic

Ich bin dieses Mal von einer politischen Äußerung sehr positiv überrascht – der Kommentarsektion muss man wieder den Artikel erklären. Hier wird leider mit Halbwissen weiter die Frustlinie mit einem halb gelesenen Text gefahren. Brennstoffzellen und synthetischer Kraftstoff sind hier wohl eher als Beispiele zu verstehen. Herr Laschet findet diese Energiequellen „spannend“, er hat nicht gesagt, dass er sie bis zum bitteren Ende vorantreiben und verfolgen will.

Das Gegenteil ist doch seine Aussage: „Absolut technologieoffen“. Der Blick über den Tellerrand ist absolut erforderlich. Nur zu schauen, was aus dem Auto raus kommt und nicht wie schädlich (im Moment) seine Herstellung sein kann, ist keine Verbesserung. Ressourcenausbeute ist doch oldschool.

Diese Floskeln haben doch auch schon einen 3m langen Bart:
– „Gute Nacht [Name einer Partei]“
– „für Wahlen braucht man Geld.“
– „Alles viel zu teuer“
– „Politiker auf Drogen“,…

Ich bin Dankbar, dafür, dass es Persönlichkeiten gibt, die etwas bewegen wollen (gemeint ist jetzt nicht Herr Laschet) und denen es nichts aus macht zu scheitern. Der Rest sitzt Abends mit ’ner Tüte Chips vor Netflix und hat genau was bewegt? Nichts.

Zur Euronorm 7 und welche die noch folgen: Frankreich fängt gerade an, die Fahrzeuge zu drosseln, um zukünftige Abgasnormen zu erfüllen. Lust hier bald mit 130km/h zu tuckern? Die ganzen Konzernaudis und Konzernbmws haben doch dann gar keinen Spaß mehr, denn Kurven fahren können die nämlich nicht :-D

Es gibt noch andere interessante und auch „spannende“ Ansätze, für die wir offen sein sollten. Die Wege des startups „prometheusfuels“ finde ich ebenfalls interessant.

Antworten
Andreas V.

Ich faß es mal kurz zusammen: Mit dieser Position bist Du old school, und hast es noch nicht kapiert.
Ungefähr so wie der NRWE-Möchtegern-Kanzler.

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Frank

Unfassbare Aussage, ich möchte die Grünen doch gar nicht wählen um dann nur mit 120/130 km/h über die deutsche Autobahn zu fahre, aber Herr Laschet nötigt mich ja gerade zu dies doch zu tun!

Jeden Tag merken wir immer mehr was unsere aktuelle Regierung falsche gemacht hat beim Thema Klimaschutz und diese Rechnung wird bei den nächsten Wahlen eine große Rolle spielen!

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Dave

Da hat doch schon wieder wer vom Einheitsbrei genascht. Erstmal alle beruhigen, um dann im Amt alles genauso weiter den Bach runterdümpeln zu lassen, wie die fähnchenschwenkende Vorgängerin.

Technologieoffenheit? – Es wäre ehrlicher den Menschen zu sagen, dass man es nicht so eilig hat mit der Engeriewende, da schließlich andere zuerst absaufen werden.

Man könnte Menschen für die Bahn begeistern, wenn ein Ticket weniger kosten würde als eine geteilte Taxifahrt. Der Streckenausbau ist doch eher sekundär und zudem bietet es der Bahn viel zu viele Möglichkeiten öffentliche Gelder in der eigenen maroden Infrastruktur versacken zu lassen.

In die Deutsche Bahn zu investieren ist einfach nur Unsinn. Dieser Betrieb muss zunächst wieder verstaatlicht und anschließend grundsaniert werden, bevor man da Geld reinstecken kann.

Diese ganzen scheinbar klimafreundlichen Aussagen, ohne auch nur im geringsten Farbe zu bekennen sind echt traurig. Und das mieseste daran ist, dass es noch Menschen gibt die soetwas glauben.

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