Hitzewelle trifft Elektromobilität: So bewahrst du einen kühlen Akku
Wer sich mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt, stolpert früher oder später über einen der zahlreichen Ratgeber, in denen sich alles um den richtigen Umgang mit der Batterie im Winter dreht. Das ist auch logisch, denn bei kalten Temperaturen sinkt die Reichweite von Elektroautos mitunter deutlich, was schnell zum Problem werden kann, wenn man darauf nicht vorbereitet ist.
Etwas anders sieht die Sache im Sommer aus. Hier steht nicht der etwaige Reichweitenverlust im Vordergrund, sondern vielmehr die Gesundheit der Batterie, die bei extremer Hitze jenseits der 30 Grad (unbemerkt) leidet.
Abhilfe schaffen ein paar einfache Tipps.
1. Das Elektroauto im Schatten parken
Es mag banal klingen, aber die denkbar einfachste Maßnahme, um den Akku im Sommer zu schonen, ist das Parken im Schatten. Dazu muss man wissen, dass sich bei steigenden Temperaturen die Ionen in der Batterie beschleunigen. Der daraus resultierende Druck kann wiederum zu kleinen Rissen führen – und so die Lebensdauer des Akkus verkürzen.
Wenn es draußen 30 Grad hat, ist das erst einmal kein Problem, aber wenn das Elektroauto dann auch noch acht Stunden lang in der prallen Sonne steht, belastet das die Batterie enorm.
Logischerweise hat nicht jeder eine Garage oder einen Tiefgaragenstellplatz, aber schon wenn man sein Fahrzeug nur unter einem Baum parkt, dankt es einem die Batterie auf lange Sicht.
2. Vorausschauend fahren
Moderne Elektroautos sind mit einem Thermomanagement ausgestattet, das darauf programmiert ist, Extreme zu vermeiden. Will heißen: Im Winter wird der Akku bei Bedarf erwärmt, im Sommer gekühlt. Das heißt aber nicht, dass man selbst nichts mehr tun kann.
Wenn das Elektroauto gerade fünf Stunden lang in der Sonne stand, man beim Einsteigen erst einmal die Klimaanlage auf 14 Grad stellt und danach an jeder Ampel einen Kick-down hinlegt, verlangt das der Batterie alles ab. Thermomanagement hin oder her.
Zumindest bei Temperaturen jenseits der 30 Grad sollte man deshalb vorausschauend fahren und übermäßiges Beschleunigen vermeiden.
3. Vorklimatisieren und Vorkonditionieren
Niemand steigt gerne in ein heißes Auto ein. Während das bei vielen Verbrennern noch bis heute ein Problem ist, gehört die Vorklimatisierung bei nahezu allen Elektroautos zur Serienausstattung. Gestartet wird sie wahlweise per App oder durch eine vorab definierte Abfahrtszeit.
Die Vorklimatisierung hat gleich mehrere Vorteile: Einerseits steigt man in ein angenehm kühles Auto ein, andererseits wird bei vielen Modellen auch gleich noch die Batterie auf die optimale Betriebstemperatur gebracht. Und wenn man die Vorklimatisierung dann auch noch startet, während das Fahrzeug an der Ladestation hängt, resultiert daraus zudem eine höhere Reichweite, da die dafür notwendige Energie nicht der Akku liefern muss, sondern das Stromnetz.
4. Ladevorgänge intelligent planen
Apropos Laden: Sofern möglich, sollte man an extrem heißen Tagen versuchen, sein Elektroauto in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden beziehungsweise über Nacht zu laden. Das schont den Akku ebenso wie der Verzicht aufs Schnellladen.
Gerade wenn man größere Strecken zurücklegen muss, geht es freilich nicht ohne Schnelllader. In diesem Fall müssen allerdings längere Ladezeiten eingeplant werden, da das bereits erwähnte Thermomanagement die DC-Ladeleistung drosselt, um ein Überhitzen der Batterie zu vermeiden.
Elektroautos im Sommer: Cool bleiben!
Abschließend sei gesagt, dass all diese Tipps in erster Linie dazu dienen, (künftige) Besitzer von Elektroautos dafür zu sensibilisieren, wie sich extreme Hitze und Kälte auf die Batterie ihres Fahrzeugs auswirken. Man kann das auch alles ignorieren und das Thermomanagement die Arbeit machen lassen.
Wer allerdings sein Elektroauto gekauft hat und acht Jahre und mehr daran Freude haben möchte, tut gut daran, zumindest ab und an etwas Rücksicht auf die Bedürfnisse des Akkus zu nehmen.