Elon Musk: Für deutsche Gründer ist er weiterhin Vorbild Nr. 1 – trotz Kontroversen

Elon Musk ist unter deutschen Gründern doch beliebter, als viele Kritiker glauben mögen. Im Rahmen des Startup-Reports 2024 des Digitalverbands Bitkom gibt jede fünfte Person an, Elon Musk als Vorbild zu haben. Insgesamt 20 Prozent der Befragten aus 172 Tech-Startups denkt so – und das, obwohl der Chef von Tech-Firmen wie Tesla, X (ehemals Twitter) und SpaceX zuletzt für heftige Kontroversen gesorgt hat.
Elon Musk: Unterstützt Trump, sympathisiert mit AfD
In den vergangenen Monaten sorgte der Tech-Tycoon für Schlagzeilen: Musk machte zuletzt mit rechten Verschwörungstheorien auf X von sich reden. Er unterstützt zudem offen den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der ihm einen Posten in der Regierung in Aussicht stellte. Auch hierzulande sympathisiert er mit Rechten: 2023 teilte er einen Wahlaufruf der teils rechtsextremen AfD.
Doch auch innerhalb seiner Firmen sorgt Elon Musk regelmäßig für Frustration: Während der Coronakrise zwang er die Belegschaft, den Betrieb in einem Werk in Nordkalifornien aufrechtzuerhalten, obwohl die Region besonders stark von einem Infektionsausbruch betroffen war. Das Tesla-Werk wurde auf Anordnung der örtlichen Polizei geschlossen. Später bezeichnete Elon Musk die Angst vor Corona als „dumm“.
Während der Übernahme des damaligen Microblogging-Dienstes Twitter stieß Elon Musk lang verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor den Kopf. So verspottete er auf X öffentlich einen Mitarbeiter mit Behinderung, der lediglich wissen wollte, ob er entlassen sei. Haraldur Thorleifsson erklärte, dass er von allen Diensten ausgesperrt sei, er aber keine offizielle Kündigung erhielt. So wie ihm ging es vielen Team-Mitgliedern.
Abseits seiner menschlichen Eskapaden hat Elon Musk jedoch eine bedeutende Karriere hingelegt. Der gebürtige Südafrikaner hatte Ende der 1990er Jahre den Zahlungsdienstleister Paypal zusammen mit Peter Thiel gegründet. Nach seinem Exit gründete er 2002 das Raumfahrtunternehmen SpaceX, stieg 2004 beim E-Autobauer Tesla ein und übernahm 2022 Twitter. Zudem war er in den Anfangstagen an dem KI-Startup OpenAI beteiligt.
Gründer-Vorbilder: Gates, Jobs und Zuckerberg beliebt
Neben Elon Musk zählen jedoch auch andere Tech-Legenden als Vorbild: auf Platz zwei befindet sich Microsoft-Gründer Bill Gates (neun Prozent) sowie Apple-Gründer Steve Jobs und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (je vier Prozent). Insgesamt 30 Prozent der Befragten sehen in Gründern ihre Leitfiguren. Nicht wenige Gründer nehmen sich an Unternehmen ein Vorbild – laut Umfrage steht OpenAI (21 Prozent) ganz oben.