Auf dem Saturnmond Enceladus soll sich unter einer dicken Eisschicht ein Ozean befinden, in dem es neben reichlich Salzwasser und heißen Quellen auch Kohlendioxid, Methan und Stickstoff sowie organische Verbindungen gibt. Außerdem wurde zuletzt „reichlich“ Phosphor nachgewiesen. Das Element gilt als einer der zentralen Bausteine für die Entstehung von Leben.
Enceladus: Weitere Hinweise auf Leben im Ozean
Entdeckt wurden die Elemente und Verbindungen aufgrund von Daten der Nasa-Sonde Cassini. Die hatte im Jahr 2008 bei einem Vorbeiflug die aus dem Enceladus-Ozean geysirartig nach oben schießenden Eisschwaden analysiert. In diesen Daten haben US-Forscher:innen jetzt weitere Belege für mögliches Leben auf dem Saturnmond gefunden.
Einer auf dem Preprint-Server Biorxiv veröffentlichten Studie zufolge habe das Forschungsteam um Daniel Muratore vom Santa Fe Institute „beträchtliche Mengen an anorganischem Phosphor sowie Ammoniak“ ausgemacht. In der Studie legen die Forscher:innen jetzt dar, wie Phospor und Ammoniak die Entstehung von Leben auf dem Saturnmond begünstigt haben könnten.
Chemikalien wie in Organismen auf der Erde
Die Studie zeigt, wie die Frankfurter Rundschau schreibt, dass der Ozean des Enceladus Vorläufer von Aminosäuren, Ammoniak und Kohlenwasserstoffe enthält. Diese Chemikalien kommen auch in Organismen vor, die auf der Erde leben.
Darüber hinaus dürften auf dem Saturnmond chemische Prozesse stattfinden, bei denen Methanmoleküle entstehen, was als Methanogenese bezeichnet wird. Die Methanogenese wiederum ist auf der Erde ein Zeichen von extremen mikrobiellen Lebensformen, die etwa um heiße Quellen herum leben oder in unter Wasser befindlichen Vulkankratern.
Studie: Mögliches Leben erst kürzlich entstanden
Theoretisch könnten solche Mikroorganismen auch im Ozean des Enceladus leben, stellt das Forschungsteam fest. Der Ozean könne eine methanbasierte Biosphäre beinhalten, „in der das Leben erst vor Kurzem entstanden ist“, heißt es in der Studie.
Die Studie Observations of Elemental Composition of Enceladus Consistent with Generalized Models of Theoretical Ecosystems ist aber noch nicht von anderen Wissenschaftler:innen überprüft worden (Peer-Review).