
Saturn: Ringe verschwinden im Mai 2025 – vorübergehend – aus unserem Sichtfeld. (Bild: Elena11/Shutterstock)
Astronom:innen rund um den Globus fiebern dem Mai 2025 sicher schon entgegen. Denn dann werden die Ringe des Saturn verschwinden – zumindest aus unserem Blickfeld. Ein Phänomen, das alle rund 13 bis 16 Jahre auftritt.
Grund dafür ist, dass die Drehachse des Saturns ähnlich geneigt ist wie die Rotationsachse der Erde. Daher gibt es auch auf dem Saturn Jahreszeiten.
Zweimal während eines Saturnjahres, das rund 30 Jahre dauert, steht die Sonne über dem Äquator des Planeten. Dann sehen wir von der Erde aus nur die äußere Kante des Ringsystems.
Weil dieses Ringsystem zwar einen Durchmesser von fast einer Million Kilometer hat, seine vertikale Ausdehnung aber nur zwischen 10 und 100 Metern beträgt, „verschwinden“ die Ringe vorübergehend aus unserem Sichtfeld. Dieses Phänomen erreicht seinen Höhepunkt voraussichtlich am 23. Mai 2025.
Einige Monaten vorher und nachher werden die insgesamt sieben großen Ringe nicht oder kaum mehr zu sehen sein, wie die Nasa-Forscherin Amy Simon gegenüber CBS sagte. Dann eröffnet sich Astronom:innen die Möglichkeit, den Saturn und seine Monde genauer ins Visier zu nehmen.
Aktuell ist der Saturn mit 146 bekannten Monden – vor dem Jupiter – der Planet mit den meisten Trabanten in unserem Sonnensystem. Der größte Saturnmond ist Titan mit einem Durchmesser von rund 5.150 Kilometern.
Schon im frühen 17. Jahrhundert beobachtete Galileo Galilei den Saturn erstmals genauer durch ein Teleskop. Der Universalgelehrte deutete die Ringe damals aber als „Henkel“ des Planeten. Erst der Astronom Christiaan Huygens erkannte 1655, dass der Saturn über einen oder mehrere Ringe verfügt.
Mittlerweile wissen wir, dass die Ringe nicht aus einem Stück bestehen, sondern aus einer Vielzahl an Eisbrocken und Gestein. Über die Entstehung der Ringe herrscht in Forschungskreisen allerdings noch Uneinigkeit.
Einer Theorie zufolge sind die Ringe erst vor 100 Millionen Jahren entstanden – dafür könnte die Kollision eines Mondes mit dem Planeten verantwortlich gewesen sein. Andere Forscher:innen gehen aber davon aus, dass die Ringe so alt sind wie der Saturn selbst, nämlich über vier Milliarden Jahre.
Demnach hätten sie sich aus dem Material gebildet, aus dem auch der Saturn besteht. Die Nähe zu dem Planeten hätte dann verhindert, dass sich aus diesem Material ein weiterer Mond bildet.
Einig sind sich die Wissenschaftler:innen dagegen in der Prognose, dass die Ringe des Saturn in einigen Millionen bis wenigen Hundert Millionen Jahren verschwunden sein werden. Denn die Ringe verlieren Beobachtungen nach pro Sekunde mehrere Tonnen Masse.
Bis dahin werden die Ringe aber von der Erde aus wohl – mit Unterbrechungen alle 13 bis 16 Jahre – in voller Pracht zu sehen sein. Die Beobachtung des Planeten ist schon mit kleineren Teleskopen möglich.
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