Außerirdisches Leben auf Enceladus? Forscher finden reichlich Phosphor auf Saturnmond

Auf dem Saturnmond Enceladus gibt es Phosphor. (Foto: Nasa/JPL/Space Science Institute)
Erst vor wenigen Tagen hatten Forscher:innen über frisch ausgewertete Aufnahmen des James-Webb-Weltraumteleskops berichtet. Darauf zu erkennen: Der Saturnmond spuckt geysirartige Wasserdampfwolken in bis zu 10.000 Kilometer Höhe – und versorgt das gesamte Saturnsystem mit Wasser.
Zuvor hatten Forscher:innen schon festgestellt, dass sich unter der dicken Eisschicht des Saturnmondes ein Salzwasserozean befindet, aus dem Methan entweicht. Auf der Erde wird Methan von Bakterien und anderen Mikroorganismen erzeugt.
Außerdem wurde schon herausgefunden, dass der Ozean auf Enceladus reich an gelösten Karbonaten ist, wie zdf.de schreibt. Er enthält demnach eine große Menge an komplexen organischen Molekülen. Ebenfalls spannend: Auf dem Grund des Ozeans könnten Hydrothermalquellen sprudeln.
Jetzt haben Forscher:innen in Proben von aus dem Enceladus-Ozean geysirartig nach oben schießenden Eisschwaden „reichlich“ Phosphor gefunden. Für Christopher Glein vom Southwest Research Institute „eine verblüffende Entdeckung für die Astrobiologie“.
Die entsprechende Studie, deren Mitautor Glein ist, wurde in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Dem Hauptautor Frank Postberg, Planetenforscher an der Freien Universität Berlin, zufolge sei es das erste Mal, dass „dieses essenzielle Element in einem Ozean jenseits der Erde entdeckt“ worden sei.
Laut Mitautor Glein erfüllt der Enceladus-Ozean mit der jüngsten Entdeckung „die strengste Voraussetzung für Leben“. Jetzt, so Glein, müsse man zu Enceladus zurückkehren, „um zu sehen, ob der bewohnbare Ozean tatsächlich bewohnt ist“.
Entdeckt haben die Forscher:innen die Hinweise auf Phosphor in Daten der Nasa-Sonde Cassini, die zwischen 2005 und 2017 den Saturn und seine Ringe und Monde unter die Lupe nahm. Die Sonde entdeckte neue Ringe und Monde und brachte auch darüber hinaus viele wichtige Informationen ans Tageslicht.
Weitere Erkenntnisse dürfen sich Enceladus-Fans im kommenden Jahr erhoffen. Dann wird das James-Webb-Weltraumteleskop seine Fühler wieder nach dem Saturnmond ausstrecken. Gesucht werden soll dann nach spezifischen Indikatoren für die Bewohnbarkeit sowie nach organischen Signaturen und Wasserstoffperoxid.
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