Das Jahr neigt sich dem Ende zu, viele Menschen genießen diese Zeit ganz besonders und spannen mal richtig schön aus. Der Wunsch, die letzten Tage ruhig ausklingen zulassen, ist besonders während der Feiertage hoch. Und doch passiert oft das: Schnell mal den Laptop hochfahren, per Diensthandy eingehende E-Mails checken oder sogar ans Telefon gehen, wenn die Chefin beziehungsweise der Chef anklingelt. Laut dem Bitkom sind 61 Prozent der Berufstätigen in Deutschland auch während der Weihnachtsferien dienstlich erreichbar. Somit wird nicht selten mit Kind, Partner, Eltern sowie dem Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten unter dem Weihnachtsbaum gefeiert.
Weihnachten: Homeoffice-Mitarbeiter erreichbarer
Mit 61 Prozent der Befragten ist die Mehrheit vor allem telefonisch erreichbar, 56 Prozent per Kurznachricht und 43 Prozent per E-Mail. Insgesamt 42 Prozent nehmen in ihrem Urlaub grundsätzlich auch dienstliche Video-Anrufe an. Die Befragten konnten mehrere Optionen angeben, laut dem Bitkom. An der Befragung nahmen insgesamt 1.002 Menschen ab 16 Jahren teil – darunter 473 Berufstätige, die explizit Urlaub während der Weihnachtstage haben. Im Vergleich zum Vorjahr grenzen sich 2020 laut dem Bitkom jedoch etwas mehr Menschen während der Feiertage vom Job ab, als noch 2019. Damals haben 71 Prozent geantwortet, dass sie im Weihnachtsurlaub dienstlich ansprechbar seien.
Die größte Bereitschaft unter den Befragten besteht bei den Beschäftigten, die derzeit ganz oder zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten: Hier sind 71 Prozent dienstlich während des Weihnachtsurlaubs erreichbar – unter Berufstätigen, die nicht im Homeoffice arbeiten, sind es nur 48 Prozent. „Eine Bereitschaft zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit ist überall dort besonders hoch, wo Arbeitnehmer Vertrauensarbeitszeiten, Flexibilität und flache Hierarchien genießen – und wo es digitalisierte Arbeitsprozesse und -umgebungen gibt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Das sei vor allem bei Berufen der Fall, die sich für das Homeoffice eignen.
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Rohleder kritisiert das Ergebnis offen: „Es ist grundsätzlich wichtig, dass freie Zeit möglichst ungestört zur Erholung und für Familie und Freunde genutzt werden kann. Unternehmen sollten darauf achten, gut funktionierende Vertretungslösungen zu etablieren“, gibt der Manager zu verstehen. Die Gründe für eine Erreichbarkeit während der Weihnachtsferien fallen übrigens ganz unterschiedlich aus: 61 Prozent meinen, dass ihr Vorgesetzter das von ihnen erwarte, 44 Prozent wollen damit die Erwartungen ihrer Kollegen und 28 Prozent die Erwartungen ihrer Kunden erfüllen. Mit 21 Prozent ist jeder Fünfte auch erreichbar, weil sie oder er es selbst gern so möchte. Oh, du Fröhliche!
Nein,
mein Handy bleibt aus! – Ich will nicht meine Freizeit für Arbeit opfern und am Ende des Monats/Jahres die Zeche dafür zahlen, in dem ich noch mehr Steuern löhnen muss.