Nach dem abgebrochenen ersten Startversuch am Mittwoch ist die Falcon-9-Rakete von SpaceX mit den beiden Nasa-Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley an Bord am Samstagabend wie geplant in Richtung Internationale Raumstation (ISS) gestartet. Nach rund 19 Stunden Flug in der SpaceX-Raumkapsel ist am Sonntagnachmittag auch das Andockmanöver positiv verlaufen. Behnken und Hurley sind mittlerweile auf der ISS angekommen – sie trafen dort auf die ISS-Besatzung Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner (Russland) sowie Chris Cassidy (USA).
SpaceX: Erster bemannter US-Raketenstart seit 2011
Die Demo-2 getaufte Mission ist in vielerlei Hinsicht historisch. So konnten zum ersten Mal seit 2011 Astronauten vom Kennedy Space Center in Florida zur ISS aufbrechen. Vor neun Jahren wurde das Ende des Space-Shuttle-Programms besiegelt. Darüber hinaus ist es das erste Mal, dass die Nasa sich auf die Rakete eines privaten Raumfahrtunternehmens verlässt. Für SpaceX und dessen Chef Elon Musk wiederum ist es der erste bemannte Weltraumflug.
In den vergangenen Jahren mussten die USA bei ihren Weltraummissionen auf russische Unterstützung setzen – was nicht zuletzt eines war: teuer. Für einen Sitzplatz in einer russischen Sojus-Kapsel mussten 86 Millionen US-Dollar bezahlt werden. Entsprechend ließ sich das Land das sogenannte „Commercial Crew Program“ mehrere Milliarden kosten, die SpaceX und Boeing für die Entwicklung privater Raketen bezahlt wurden. Letztlich will sich die Nasa dadurch unabhängig von Russland machen, wenn es um bemannte Weltraummissionen geht. So soll möglicherweise auch der Mond sowie in Zukunft der Mars ins Visier eines menschlichen Besuches geraten.
Nasa-Astronauten bereiten auf ISS Crew-1-Mission vor
Behnken und Hurley werden jetzt jedenfalls einmal ein paar Wochen oder Monate auf der ISS verbringen. Denn der genaue Zeitpunkt ihres Rückflugs zur Erde steht noch nicht fest. Für die beiden US-Astronauten geht es auch darum, die folgende Crew-1-Mission vorzubereiten, bei der vier Astronauten zur ISS befördert werden sollen. Maximal ist für die Nasa-Raumfahrer aber ein Zeitfenster von 119 Tagen offen, wie die Futurezone berichtet. Dann viel länger sollen die Strom erzeugenden Solarpaneele nicht durchhalten.