Erster Teardown des Tesla Cybertrucks zeigt, was hinter der futuristischen Fassade steckt

Tesla Cybertruck: Erster Blick hinter die Fassade. (Foto: Iv-olga/Shutterstock)
In den vergangenen Wochen sind eine ganze Reihe von Videos und Testberichten zum Cybertruck veröffentlicht worden, die zum Teil kein gutes Licht auf das futuristische Tesla-Fahrzeug werfen. Insbesondere, was die Fahrfähigkeiten bei Schnee und Eis sowie auf unebenem Gelände angeht.
Kritik an Teslas Cybertruck
Zuletzt sorgte der 3.000 US-Dollar teure, Basecamp genannte Zeltaufbau für Aufregung. Kritik gab es zum einen an dem Design, das stark von dem ursprünglich angekündigten abweicht. Zudem gestaltet sich offenbar die Installation schwierig, Nutzer:innen müssen eigens eine Tesla-Werkstätte aufsuchen.
Jetzt hat das auf Fahrzeugvergleiche und ‑lösungen spezialisierte Unternehmen Caresoft mit dem wohl weltweit ersten Teardown eines Cybertrucks begonnen. In einem Video werden interessante Einblicke hinter die Fassade gewährt.
Steer-by-Wire im Teardown-Mittelpunkt
Im Mittelpunkt steht die Steuerung des E‑Pick-up-Trucks. Tesla setzt hier auf eine Allradlenkung und das sogenannte Steer-by-Wire. Dabei werden die Räder beziehungsweise Achsen einzeln und ohne mechanische Verbindungen angesteuert und bewegt. Unterstützt wird das Ganze im Cybertruck von zwei Elektromotoren vorn und einem hinten.
Im Video ist zudem der Ein- und Ausparkmodus zu sehen, bei dem die hinteren Räder entgegen der Richtung der vorderen gesteuert werden. Werden die Räder vorn etwa nach links bewegt, bewegen sich die hinteren nach rechts. Das soll das Ausparken erleichtern, indem der Radius verkleinert wird.
Dieser Modus wechselt laut Caresoft bei Geschwindigkeiten von 25 bis 30 Kilometern pro Stunde automatisch in eine Parallelsteuerung. Beim Blick unter die Haube fiel zudem auf, dass Tesla ein 48-Volt-Bordnetz verwendet. Auffällig: Entsprechende Verbindungen sind blau gefärbt.
Sitze direkt auf der Batterie
Die riesige Cybertruck-Batterie im Bodenbereich weist eine Besonderheit auf, die sie mit der des Model Y gemein hat. Statt eines dedizierten Fußbodens sind Sitze und Fußbereich direkt auf der Batterie angebracht. Diese wurde dazu oben verstärkt. Das steigert die Effizienz bei der Fertigung.
Aus genau demselben Grund verwendet Tesla auch das sogenannte Gigacasting, bei dem einzelne Bauteile in einem einzigen Schritt per Druckguss erzeugt werden. Hier zeigt der Teardown, dass die Basis für die Sitze jeweils per Gigacasting gefertigt wurden.
Verarbeitungsfehler aufgedeckt
Allerdings scheint die gesteigerte Geschwindigkeit bei der Cybertruck-Produktion auch Nachteile zu haben. Wie Caresoft zeigt, sind bei dem untersuchten Fahrzeug etwa die Türscharniere falsch angebracht worden. Außerdem gab es weitere kleine Verarbeitungsfehler.
Bei dem Teardown geht Caresoft jetzt eigenen Angaben zufolge weiter in die Tiefe. So soll etwa die Batterie komplett auseinandergenommen werden. Wir halten euch auf dem Laufenden, wenn weitere interessante Details bekannt gegeben werden.