Erstmals Wasser in Asteroid entdeckt: Neue Hinweise auf Herkunft des Lebens auf der Erde
„Dieser Wassertropfen hat eine große Bedeutung“, verkündete Studienleiter Tomoki Nakamura von der Tohoku-Universität im japanischen Sendai gegenüber Medien anlässlich der Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse in der Zeitschrift Science am Freitag.
Erstmals Wasser in Asteroid entdeckt
Hintergrund der Aussage war die Analyse von 5,4 Gramm Gestein und Staub, die von der Sonde Hayabusa-2 auf dem Asteroiden Ryugu gesammelt wurden. Darin fanden die Forschenden unverhofft ebenjenen Wassertropfen.
Diese Entdeckung gibt der Theorie, dass das Leben auf der Erde aus dem Weltraum stammt, neue Nahrung. Erst in jüngster Vergangenheit hatte eine Analyse eines Meteoriten, der über Großbritannien niedergegangen war, ganz ähnliche Ergebnisse gezeitigt.
„Viele Forscher glauben, dass Wasser aus dem Weltraum eingeschleppt wurde“, sagte Nakamura und ergänzte: „Aber wir haben tatsächlich zum ersten Mal Wasser in Ryugu, einem Asteroiden in Erdnähe, entdeckt.“
Hayabusa-Proben erweisen sich als wertvoll
Hayabusa-2 war bereits im Jahr 2014 zu seiner Mission nach Ryugu aufgebrochen. Vor zwei Jahren war er in die Erdumlaufbahn zurückgekehrt, um eine Kapsel mit der Probe abzusetzen. Seitdem untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Probenmaterial.
Dabei konnten bereits so einige wertvolle Erkenntnisse erzielt werden. Etwa fanden die Forschenden organisches Material – konkret Aminosäuren. Das zeigt zumindest, dass es einige der Bausteine des Lebens auf der Erde auch im Weltraum gibt.
Forschende finden kohlensäurehaltiges Wasser mit Salzanteilen
Die jüngsten Forschungsergebnisse sprechen von einem Flüssigkeitstropfen, „bei dem es sich um kohlensäurehaltiges Wasser mit Salz und organischem Material handelte“. Für Nakamura stützt das die Theorie, dass Asteroiden wie Ryugu oder sein größerer Mutter-Asteroid bei Kollisionen mit der Erde „Wasser geliefert haben könnten, das Salz und organische Stoffe enthält“.
„Wir haben Beweise dafür gefunden, dass dieser Prozess direkt mit der Entstehung der Ozeane oder der organischen Materie auf der Erde verbunden sein könnte.”
Nakamura hatte ein internationales Team aus etwa 150 Forschenden geleitet – eines der größten Teams weltweit, die an den Hayabusa-Proben arbeiten.