Am 11. Dezember 2021 kommt der eiförmige Asteroid 4660 Nereus der Erde so nah wie seit 20 Jahren nicht mehr. Nereus – benannt nach dem griechischen Meeresgott – wird mit einer Geschwindigkeit von über 23.000 km/h etwa 3,86 Millionen Kilometer von der Erde entfernt an unserem Planeten vorbeifliegen. Das entspricht rund der zehnfachen Entfernung zwischen Erde und Mond und ist nach kosmischen Maßstäben sehr nah.
Immerhin stuft die US-Weltraumbehörde Nasa jedes Weltraumobjekt, das sich der Erde bis auf 193 Millionen Kilometern nähert, als „erdnahes Objekt“ und jedes sich schnell bewegende Objekt in einem Abstand ab 7,5 Millionen Kilometern als „potenziell gefährlich“ ein. Solche Objekte werden sehr genau beobachtet. Astronomen achten vor allem auf kleinste Abweichungen von ihrer vorhergesagten Flugbahn. So soll erkannt werden, ob sie sich gegebenenfalls auf Kollisionskurs mit der Erde begeben könnten.
Alter Bekannter ist extrem mineralreich
Bei Nereus ist das nicht zu erwarten. Vielmehr handelt es sich um einen alten Bekannten. Er wurde erstmals 1982 entdeckt und kommt auf seiner 1,82-jährigen Umlaufbahn um die Sonne etwa alle 10 Jahre der Erde nahe. Da Nereus unsere Region des Sonnensystems so häufig besucht, hatten die Nasa und die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa einst in Erwägung gezogen, mit der Raumsonde Hayabusa eine Probe von ihm zu nehmen. Letztlich fiel die Wahl aber auf den Asteroiden 25143 Itokawa.
Nach Nasa-Berechnungen wird Nereus sich der Erde am 2. März 2031 und im November 2050 wieder nähern. Mit 1,23 Millionen Kilometern Abstand extrem nahe soll Nereus der Erde am 14. Februar 2060 kommen. Das entspräche der nur noch dreifachen Mondentfernung.
Dabei wäre der riesige Felsen aus dem All ein durchaus lohnendes Objekt für die bislang nicht existente Disziplin des Weltraumbergbaus. In der Datenbank Asterank, die mehr als 600.000 Asteroiden klassifiziert, werden Nereus Nickel-, Eisen- und Kobaltvorkommen im Gesamtwert von 4,71 Milliarden Dollar zugeschrieben.