Anzeige
Anzeige
News

EU-Kommission: Google soll Teil des Anzeigengeschäfts verkaufen

Die EU droht Google aus Kartellgründen mit der Aufspaltung des Anzeigengeschäfts. Das ist eine Drohung, die es in Europa in dieser Form noch nicht gegeben hat.

Von Christian Bernhard
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Die EU und Google werden wohl nicht mehr so schnell Freunde. (Bild: Ralf Liebhold / Shutterstock)

Google bekommt abermals Probleme mit der EU. Nachdem europäische Datenschutzbehörden diese Woche bereits verhindert hatten, dass der US-Konzern seinen KI-Chatbot Bard in der EU starten konnte, gibt es nun Probleme mit Googles Anzeigengeschäft.

Anzeige
Anzeige

Nach Auffassung der EU-Kommission hat Google im Bereich der Onlinewerbung „seit mindestens 2014“ eine marktbeherrschende Stellung inne. Im Mittelpunkt steht dabei die sogenannte Adtech-Branche. Darunter fallen Softwarelösungen, die helfen, Werbe- und Marketingkampagnen zu erstellen.

Hat Google einen Informationsvorsprung?

„Das Unternehmen sammelt Nutzerdaten, verkauft Werbeflächen und fungiert als Vermittler von Onlinewerbung“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager laut Agenturmeldungen. Diese Gemengelage führe dazu, dass Google nicht nur eine dominante Marktposition inne, sondern mit Blick auf die Konkurrenz auch einen Informationsvorsprung habe.

Anzeige
Anzeige

Die Dominanz alleine sei noch nicht problematisch, betonte Vestager, allerdings zeige die EU-Untersuchung, dass Google in diesem System die eigenen Dienste bevorzugt habe, um seine Einnahmen zu erhöhen.

Google wehrt sich

Die EU-Kommission fordert deshalb, dass Google einen Teil seinen Anzeigengeschäfts verkaufen müsse. Die Behörde ist sich darüber bewusst, dass diese Forderung schwerwiegend ist. „Natürlich weiß ich, dass dies eine starke Behauptung ist, aber sie spiegelt die Natur der Märkte und ihre Funktionsweise wider“, sagte Vestager.

Anzeige
Anzeige

Google schätzt die Situation, wenig überraschend, anders ein. „Wir widersprechen der Auffassung der Kommission und werden entsprechend reagieren“, ließ der US-Konzern in einer Stellungnahme ausrichten. Google sieht sich weiter dazu verpflichtet, „in dieser hart umkämpften Branche einen Mehrwert für seine Publisher- und Werbepartner zu schaffen“, hieß es weiter.

Gegen Google wurden schon Milliardenstrafen verhängt

Dem US-Unternehmen drohen auch hohe Strafzahlungen. Diese können im Bereich von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes von Google liegen, falls die EU-Kommission feststellen sollte, dass EU-Recht gebrochen worden ist. Falls es so weit kommen sollte, könnte Google allerdings dagegen juristisch vorgehen – und so etwaige Zahlungen verzögern. Vergangenes Jahr schaffte es Google so, eine Strafe zu verringern.

Anzeige
Anzeige

Wie ernst der EU dieses Anliegen ist, wird auch dadurch deutlich, dass sie einem großen Tech-Unternehmen erstmals mit der Aufspaltung eines seiner Teilgeschäfte droht. Bisher war das Mittel, dass die EU-Kommission in diesem Bereich einsetzte, „nur“ die Verhängung von Geldstrafen.

Das bekam auch Google schon zu spüren: Gegen den US-Konzern verhängte die EU in den vergangenen Jahren bereits drei Kartellstrafen in Höhe von mehreren Milliarden Euro.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige