Klarna, Paypal & Co: EU nimmt „Jetzt kaufen, später zahlen“-Anbieter ins Visier

Die EU will auch bei Anbietern wie Klarna eine Bonitätsprüfung durchsetzen. (Foto: Postmodern Studio/Shutterstock)
Jetzt kaufen, später zahlen – das klingt verführerisch. Und tatsächlich nutzen viele Onlinekäufer:innen die Möglichkeit des „Buy now pay later“ (BNPL), das Zahlungsdienstleister wie Klarna, Paypal, Affirm oder Afterpay anbieten.
Dabei schießen Klarna und Co den Betrag beim virtuellen Bezahlen vor, die Nutzer:innen können den Betrag später in Raten abstottern. Teilweise müssen sie dafür Gebühren zahlen.
Diese moderne Form der Ratenzahlung ist bequem, hat aber ihre Tücken. So kann man hier leichter den Überblick über die eigenen Finanzen verlieren.
Die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) warnt deshalb auf ihrer Homepage vor dieser Zahlungsweise. Es drohe die Schuldenfalle.
Die EU will den Onlinekauf auf Raten nun stärker regulieren. Am Donnerstag haben in Brüssel Diskussionen zwischen dem Parlament, der Kommission und dem Europäischen Rat begonnen. Am Ende der Verhandlung soll eine neue Verbraucherkreditrichtlinie stehen.
In der neuen Richtlinie soll die Regulierung von Konsumentenfinanzierung ausgeweitet werden. Anders als bisher soll sie auch bei Minikrediten bis 200 Euro und eben bei BNPL greifen. Bei den niedrigen Summen und dem Onlineratenkauf war bisher keine Bonitätsprüfung vorgeschrieben.
Rechtlich verbindlich ist die Richtlinie allerdings nicht. Sie muss von den EU-Mitgliedstaaten erst in jeweils nationale Gesetze umgesetzt werden.
Zudem sieht die Richtlinie auf Bestreben konservativer Kräfte im Parlament zahlreiche Ausnahmen vor. So soll es beispielsweise beim Ratenkauf von „internetfähigen Geräten“ auch künftig keine Bonitätsprüfung geben.
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