Wie die Marktforscher von Canalys berichten, wuchs der Smartphonemarkt im dritten Quartal 2019 um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit konnte Europa selbst den asiatisch-pazifischen Raum übertrumpfen, der nur um sechs Prozent zulegte. Laut den Marktforschern war es das historisch beste dritte Quartal für den europäischen Markt. Wenngleich Xiaomi am stärksten gewachsen ist, konnte Samsung die meisten Geräte absetzen.
Smartphone-Primus Samsung legt in Europa weiter zu
Samsung erzielte den laut Marktfoschern im dritten Quartal 2019 ein Wachstum von 26 Prozent im Vorjahresvergleich und verzeichnete um die 18,7 Millionen abgesetzter Smartphones. Die chinesischen Unternehmen Huawei und Xiaomi legten ihre Vekaufsambitionen inmitten der Spannungen zwischen USA und China auf den europäischen Markt. So setzte Huawei trotz der US-Sanktionen immerhin noch 11,6 Millionen Geräte ab und damit mehr als Apple, die 9,8 Millionen Einheiten veräußern konnten. Huaweis Performance bleibt dabei auf Vorjahresniveau, während Apple im Vorjahresvergleich ein Minus von vier Prozent machte.
Xiaomi, die erst seit wenigen Monaten in Deutschland offiziell aktiv sind, konnten im Vergleich zum Vorjahresquartal um stattliche 76 Prozent wachsen. Canalys zufolge setzte Xiaomi 8,5 Millionen Einheiten ab, was im Vergleich zum zweiten Quartal ein weiterer Anstieg ist.
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Smartphone-Markt in Europa: Huawei bleibt stark, Xiaomi legt gesund zu
„Europa befindet sich in einer günstigen Position und zieht die Aufmerksamkeit vieler chinesischer Anbieter auf sich, da es über ein ausgewogenes Vertriebsnetz verfügt. Netzbetreiber- und der Retail-Markt-Kanäle machen 47 respektive 50 Prozent hinsichtlich auf die Markteinführung aus. Dies hat das Potenzial geschaffen, die Margen mit Mittelklasse- bis High-End-Produkten zu skalieren und gesünder zu gestalten“, erklärt Canalys-Analyst Mo Jia. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei für die chinesischen Anbieter ferner, zu versuchen, Huaweis schwächelnde Position auszunutzen und dem Unternehmen Marktabteile abzuluchsen. Das gelingt indes weniger gut, als man annehmen könnte, sieht man sich den weiterhin starken Absatz an.
Nokia-Smartphone-Hersteller HMD Global liegt derweil weiter auf Platz fünf, strauchelt aber weiter mit sinkenden Absätzen. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Absatz um 24 Prozent: Im dritten Quartal 2019 konnte HMD Global 0,9 Millionen Geräte veräußern, im dritten Quartal 2018 waren es noch 1,2 Millionen. Der Rest der Smartphonehersteller wie Sony, LG, Oneplus und weitere setzten insgesamt 5,9 Millionen Einheiten ab – ein Minus von 24 Prozent verglichen mit dem dritten Quartal 2018.
In den kommenden Monaten dürfte in den europäischen Markt noch mehr Bewegung kommen. Denn weitere chinesische Smartphone-Hersteller wollen hierzulande Fuß fassen und den alteingesessenen Playern Paroli bieten. Neben Xiaomi wollen Oppo, Vivo und Realme den Markt aufmischen.