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Europäisches Bezahlsystem startet: So funktioniert Wero

Mit Wero kommt eine neue Zahlapp auf das Smartphone. Ohne IBAN können Nutzer:innen damit in wenigen Sekunden Geld verschicken – doch dabei soll es nicht bleiben. Schließlich wollen die Banken damit eine Alternative zu Paypal und Co. schaffen.

3 Min.
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Geld über das Smartphone senden – mit dieser Grundfunktion startet Wero. (Bild: Ground Picture/Shutterstock)

Das europäische Zahlsystem Wero ist gestartet – wenn auch erst mal in einer abgespeckten Version. Zur Markteinführung werden Nutzer:innen über die Wallet zunächst nur Geld von einem Smartphone zum anderen verschicken können. Dazu brauchen sie keine IBAN-Nummer des Empfängers, sondern lediglich die Telefonnummer oder eine E‑Mail-Adresse.

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Zudem werden die Zahlungen kostenlos sein und in Echtzeit verbucht, das bedeutet, das Geld kommt innerhalb von zehn Sekunden bei den Empfänger:innen an. Perspektivisch will Wero aber mehr sein als eine Wallet zum Geldverschicken. Ab 2025 sollen Nutzer:innen mit Wero auch online und ab 2026 im Einzelhandel bezahlen können.

In Deutschland werden anfangs vor allem viele Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken den Start von Wero unterstützen. Ihre Kund:innen müssen sich dazu keine neue App herunterladen, sondern können die Wero-Funktion direkt in ihrer Banking-App aktivieren. Wer über Wero Geld empfangen will, muss dazu eine Mobilfunknummer oder eine E‑Mail-Adresse in der Banking-App hinterlegen.

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Europäische Alternative zu Paypal und Co.

Hinter Wero steht ein Zusammenschluss aus europäischen Banken, die European Payment Initiative (EPI). Sie wird von 14 Banken und zwei Zahlungsfirmen getragen. Die EPI ist aus der Idee entstanden, ein eigenes europäisches Bezahlsystem aufbauen zu wollen, um der Marktmacht großer US-Finanzkonzerne wie Mastercard, Visa oder Paypal etwas entgegenzusetzen. Von dem ursprünglichen Plan, ein eigenes Kartensystem aufzubauen, war die EPI dann aber abgerückt und hatte sich stattdessen auf die Entwicklung der App konzentriert.

Der deutsche Versuch, eine Alternative zu Paypal zu schaffen, ist erst vor Kurzem final gescheitert: Giropay wurde – wohl auch zugunsten von Wero – abgeschaltet. Gemeinsam hatten die Sparkassen, Genossenschafts­banken, die Commerzbank und die Deutsche Bank den Dienst 2015 noch unter dem Namen Paydirekt gestartet, bei Nutzer:innen und Händler:innen konnte er sich aber nicht durchsetzen.

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Wero soll es nun besser machen. Punkten will die EPI in Abgrenzung zur US-Konkurrenz vor allem mit einem besseren Datenschutz und einfachen Zahlungen, für die Nutzer:innen keine Kredit- oder Kontoinformationen mehr hinterlegen müssen.

Grundsätzlich soll Wero eine europäische Wallet sein, also auch grenzüberschreitende Zahlungen ermöglichen. Zum Start ist allerdings erst einmal nur die belgische Bank KBC dabei. Weitere Partnerbanken aus den Niederlanden und Frankreich sollen bald folgen. Das EPI-Mitglied Deutsche Bank, ihre Tochter Postbank sowie die ING-Bank bieten Wero noch nicht an, sollen aber laut Fachleuten noch in diesem Jahr mit der digitalen Brieftasche an den Start gehen.

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Andere große deutsche Banken wie die Commerzbank, die DZ-Bank oder Neobanken wie N26 sind dagegen nicht in der EPI organisiert und werden sich daher auch nicht an Wero beteiligen.

Die Konkurrenz ist schon da

Ob sich die europäische Wallet mit diesem Startangebot tatsächlich gegen die Platzhirsche im Online- und Mobil Payment durchsetzen kann, ist fraglich. Schließlich gibt es mit Paypal, Apple und Google Pay schon ähnliche Möglichkeiten, Geld zu verschicken und zu bezahlen.

Allein Paypal hat in Deutschland nach eigenen Angaben 32 Millionen aktive Kund:innen, nach Erhebungen des EHI Retail Institute ist es im Onlineshopping die beliebteste Zahlungsart der Deutschen.

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Immerhin setzt Wero aber auf den richtigen Trend: Laut einer Bitkom-Umfrage setzen immer mehr Menschen ihr Smartphone zum Bezahlen ein. Die Deutsche Bundesbank bestätigt in einer aktuellen Studie einen Wandel im Bezahlverhalten der Deutschen. Zwar bleibt das Bargeld die beliebteste Zahlart, doch seine Bedeutung nimmt immer schneller ab. Die Debitkarte wird dagegen bereits bei 27 Prozent der Bezahlvorgänge genutzt. Das mobile Bezahlen ist zuletzt besonders stark gewachsen, wenn auch noch auf niedrigem Niveau: Der Anteil verdreifachte sich auf 6 Prozent.

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Kommentare (1)

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mercalli12

Leider wieder zu kompliziert. Das ist doch gerade das Gute bei Paypal. Unabhängig davon bei welcher Bank der Sender oder Empfänger ein/e Konto/Kreditkarte hat funktioniert es.

Das Konzept der Partnerbanken wird scheitern. Das ist einfach zu kompliziert gedacht. Mein Gegenüber braucht nicht zu wissen, dass ich bei Bank XY bin.

Immerhin der Name ist gut.

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