Facebook packt die Bonuskarte aus und nimmt dafür viel Geld in die Hand

Das ist doch mal eine Ansage: Facebook will in den kommenden Monaten und Jahren richtig viel Geld in die Hand nehmen, um Kreativen neue Möglichkeiten zu bieten, wie sie mit ihren Inhalten auf Facebook und Instagram Geld verdienen können. Bis Ende des kommenden Jahres soll dazu nicht weniger als eine Milliarde US-Dollar investiert werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei eine ganze Reihe von Bonusprogrammen. Dabei sollen Creator, die an dem entsprechenden Programm teilnehmen, für das Erreichen bestimmter Meilensteine belohnt werden, wenn sie die Gestaltungs- und Monetarisierungs-Tools von Facebook benutzen. Außerdem will Facebook Startkapital zur Verfügung stellen, um Menschen die Möglichkeiten zu geben, ihre eigenen Inhalte zu erstellen. „Wir möchten so vielen Creator:innen wie möglich dabei helfen, mit unseren Apps langfristig und nachhaltig erfolgreich zu sein“, heißt es in einem aktuellen Blogpost dazu.
Ergänzt werden darf dabei: Facebook möchte auch möglichst viele Kreative auf diese Art und Weise langfristig an sich und die hauseigenen Plattformen binden – aus Sicht des Unternehmens ein ebenso notwendiger wie sinnvoller Schritt. Schließlich schläft die Konkurrenz nicht, im Gegenteil. Nicht zuletzt die neuen Player auf dem Markt, Clubhouse beispielsweise, versuchen durch diverse Angebote zur Monetarisierung für Kreative attraktiv zu sein.
Facebook weitet Angebote und Möglichkeiten zur Monetarisierung aus
Dem will Facebook nicht tatenlos zusehen und hat in der jüngeren Vergangenheit bereits einen ganzen Schwung an zusätzlichen Angeboten an den Start gebracht. Dazu gehören neben Live Audio Rooms und Podcasts auch Monetarisierungsprodukte wie kostenpflichtige Onlineveranstaltungen. Mit Bulletin hat Facebook sogar eine zusätzliche Plattform gelaunched, auf der Creator ihre Inhalte via Abo anbieten können. Ein Schritt, den Medienanbieter teils mit durchaus übersichtlicher Begeisterung verfolgt haben. Auf Instagram sollen ein Affiliate-Tool und neue Shop-Funktionen für Freude und Einkommen in der Creator-Gemeinde sorgen.
Als wesentlichen Hebel für die weitere Entwicklung hat Facebook außerdem Bonusprogramme identifiziert. Die Boni sollen „für großartige Inhalte belohnen“, aber auch helfen, zu verstehen, welche Inhalte für die jeweiligen Creator am besten funktionieren. Facebook dazu: „So können wir sie dabei unterstützen, ihr Geschäft in unseren Apps weiter auszubauen.“
Die jeweiligen Bonusprogramme sollen zeitlich begrenzt sein und im Laufe der Zeit weiterentwickelt werden. Einige Programme, wie beispielsweise die Abzeichen- und Sterne-Challenge, seien bereits verfügbar. In absehbarer Zeit („noch im Laufe des Sommers“) soll es in der Instagram-App, später auch in der Facebook-App, einen speziellen Bereich für Boni geben, in dem alle Informationen über die verfügbaren Programme zu finden sind.
Weitere Boni „für großartige Inhalte“ bereits angekündigt
Einige Programme laufen bereits, können bisher aber nur auf Einladung genutzt werden. Dazu gehört der In-Stream-Bonus, von dem im Laufe der kommenden vier Monate ausgewählte Video-Creator profitieren sollen, die In-Stream-Ads verwenden. Die Sterne-Challenge wird vom Videobereich auch auf Gaming ausgeweitet. Hier fließt der Bonus, wenn innerhalb der nächsten drei Monate bestimmte Sterne-Meilensteine erreicht werden.
Auf Instagram ist ab sofort ein Bonus für IGTV-Werbeanzeigen verfügbar, durch den Creator einen Anteil von den durch Anzeigen in ihren Videos generierten Einnahmen erhalten. Außerdem soll es in den kommenden Wochen im neuen Bonusbereich der Instagram-App den Reels-Sommer-Bonus geben. Die Höhe der Auszahlung richte sich hier danach, wie oft die Reels abgespielt wurden. Für die kommende Monate sind weitere Instagram-Bonusprogramme für IGTV, Live und kostenpflichtige Onlineveranstaltungen angekündigt.
Klar ist: Wer bei Facebook mitspielen und von den Programmen profitieren will, muss nach Facebooks Regeln und mit Facebooks Werkzeugen spielen. Das ist weder verwerflich noch überraschend. Schließlich geht es Facebook in erster Linie darum, die Position zu verteidigen, vielleicht sogar auszubauen. Ganz offensichtlich sind die entscheidenden Menschen in Menlo Park zur Überzeugung gekommen, dass dies am besten gelingen kann, wenn die Creator-Welt einen größeren Nutzen aka Verdienst aus den Plattformen ziehen kann.