Facebook, Instagram und Whatsapp funktionieren nicht – da rutscht auch der Aktienkurs ab
Es war ein Totalausfall: Am Montag, den 4. Oktober 2021, funktionierten das soziale Netzwerk Facebook sowie der dazugehörige Facebook Messenger, die Bild- und Videoplattform Instagram und der Messaging-Dienst Whatsapp stundenlang nicht mehr. Das machte sich auch an der Börse bemerkbar – die Anleger straften den Konzern ab, der Kurs der Facebook-Aktie fiel um etwa sechs Prozent.
Spannend ist, dass die Aktie bereits tagsüber auf eine Talfahrt ging, während die großen Probleme bei den Facebook-Diensten erst am Spätnachmittag immer publiker wurden – was den Kursverlust beschleunigte.
Fallender Aktien-Kurs und steigende Google-Suchanfrage
Während der Aktien-Kurs fiel, nahmen die Suchanfragen bei Google dafür umso stärker zu. Ab etwa 17:30 Uhr ist ein deutlicher Anstieg unter dem Begriff „Whatsapp“ zu sehen, erst gegen Mitternacht flacht die Nachfrage wieder ab. Vergleichsweise ruhig bleibt es bei Facebook und Instagram, allerdings ist auch dort ein Anstieg im Suchaufkommen zu erkennen.
Als am Tag nach dem großen Facebook-Down die Suchanfragen wieder sanken, stieg der Aktienkurs für Facebook dafür wieder an. Den Vor-Ausfall-Stand erreichte der Kurs jedoch nicht wieder, am Vormittag lag er bei etwa 285 Euro.
Neben Dienst-Ausfall: Whistleblowerin erhebt Vorwürfe gegen den Konzern
Vorher lag er am Morgen des 4. Oktober noch bei etwa 293 Euro, allerdings ist auch bei dieser Zahl nicht von einem Hoch zu sprechen. Denn nicht nur mit Dienst-Problemen hat der Konzern aktuell zu kämpfen. Die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen positioniert sich derzeit als Whistleblowerin und gab interne Dokumente unter anderem an das Wall Street Journal weiter, die diese als „Facebook Files“ Mitte September 2021 veröffentlichten.
Whistleblowerin-Aussage am Tag nach Facebook-Down
Am Tag nach dem großen Ausfall sagt Haugen dazu vor dem US-Kongress aus. Es geht um den Vorwurf, dass Facebook nicht genug gegen Hassreden und Falschinformationen in seinen Netzwerken unternehme. Kurz zusammengefasst wirft Haugen ihrem früheren Arbeitgeber vor, den Gewinn an erste Stelle zu setzen und moralische Aufgaben dafür ins Hintertreffen geraten zu lassen. Dabei hat sie auch die US-Börsenaufsicht eingeschaltet und sich an die Europäische Union gewandt.
Es ist einer der Vorwürfe, mit denen sich Facebook derzeit beschäftigen muss. Mitte September 2021 wurde ebenfalls bekannt, dass der Konzern auch Bescheid über die Auswirkungen von Instagram-Inhalten auf insbesondere junge Teenagerinnen wisse und auch in Kindern eine Zielgruppe sehe.
Kurs fällt nach Hoch, Langzeitbewertung positiv
Die neuen Vorwürfe haben sich anscheinend bis jetzt jedoch nur leicht auf den Kurs ausgewirkt. Am 13. September erreichte die Facebook-Aktie bis zu 324,80 Euro, ein 52-Wochen-Hoch. Seitdem bewegt sich der Kurs eher bergab, insgesamt ist er jedoch immer noch positiv zu bewerten.
Wie sich die erneuten Anschuldigungen gegen Facebook auf die Konzern-Aktie auswirken, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass es bei der Facebook-Aktie weiterhin etwas turbulenter bleibt. Vielleicht werden auf den jüngsten Crash weiterer folgen. Anleger sind gut beraten, das Geschehen genau im Auge zu behalten.