Facebook bekam durch sein Rebranding nicht nur einen neuen Namen, Meta, sondern auch ein neues Logo. Das ähnelt einerseits einem stilisierten blauen M, auf der anderen Seite einem Unendlichkeitszeichen. Das Logo ist aber gar nicht nur zweidimensional – wie das Design-Team von Meta in einem Blogbeitrag erläutert, ist es ein dreidimensionales Logo, das eben nur in der zweidimensionalen Version als M-Unendlichkeitszeichen dargestellt werde. Das Logo solle im Metaversum „dynamisch leben“ können. Nun ist es schön, dass das Logo dreidimensional ist – aber da es das Metaversum noch nicht gibt, sehen alle nur die zweidimensionale Version. Und die ähnelt eben vielen schon bestehenden Logos. Beispielsweise dem des Berliner Startups M-Sense, wie Gründerszene berichtet.
M-Sense-Logo: Dasselbe in Grün
„Mir war sofort klar, dass damit unser gesamter Markenauftritt praktisch im Eimer ist“, sagt M-Sense Gründer Markus Dahlem gegenüber Gründerszene. Das Problem sei neben der Verwechslungsgefahr, dass die Nutzer:innen die Skandale um Meta auf M-Sense übertragen. Besonders besorgt ist Dahlem im Bereich des Datenschutzes. Denn M-Sense ist eine App, die bei der Behandlung von Migräne helfen soll und kann sogar vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse bezahlt werden. Gerade bei medizinischen Daten wäre das also fatal. Um dem zu entgehen, wurde quasi schon im Voraus ein kleiner Seitenhieb gegen Meta ausgeteilt:
Der Tweet hat über 50.000 Likes, derselbe Post hat auf Linkedin über 255.000 Reaktionen. Dahlem werde den Markenauftritt trotzdem überarbeiten müssen, er werde demnächst eine Agentur beauftragen. Zumindest aber eine klare Positionierung ist bereits erfolgt.
Juristische Schritte nicht erfolgversprechend
Gegen Facebook klagen würde laut einem Fachanwalt aber nichts bringen. Einerseits seien die Logos dazu nicht ähnlich genug. Andererseits müsste das Logo eine bestimmte Schöpfungshöhe erreichen, um urheberrechtlich schutzfähig zu sein. Die Schöpfungshöhe entspricht dabei einer künstlerischen Leistung. Da kann zwar viel diskutiert werden, in beiden Logos aber, sowohl Meta wie auch M-Sense, erkenne man ein grafisch verändertes Unendlichkeitszeichen.
Nicht mal dasselbe in Grün, sondern sogar in Blau: Masiv
Nicht nur M-Sense hat ein ähnliches Logo. Auf Twitter wurde beispielsweise auf Möbius Partners hingewiesen, ein texanisches Technologieunternehmen.
Besonders starke Ähnlichkeiten gibt es aber bei Masiv – einem kolumbianischen Software-Anbieter für Multichannel-Kommunikation im Bereich Messenger-Marketing, ähnlich wie Messengerpeople. Masiv hat nicht nur ein ähnliches Logo in ähnlicher Form, in Kombination dazu ist es auch ein kurzer Firmenname mit M und serifenloser, grauer Schrift.
Aber was bringt denn ein freies Soziales Netzwerk, wenn es kaum jemand nutzt oder weil das Netzwerk nicht attraktiv genug ist? Sind deshalb nicht auch SN wie StudiVZ oder Lokalisten verschwunden?