Fachkräftemangel: Europa laut neuer Studie im globalen Wettbewerb abgehängt

Die EU ist auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. (Foto: nito / Shutterstock)
Die Europäische Union sieht sich einem wachsenden Fachkräftemangel gegenüber. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die EU verschiedene Maßnahmen wie den Talentpool und die Blue Card eingeführt, um die Einwanderung von Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern zu erleichtern.
Doch die EU ist nicht allein mit dem Wunsch nach mehr Fachpersonal. Das zeigt sich in den Suchanfragen von Jobsuchenden aus Ländern außerhalb der EU, die in den letzten vier Jahren deutlich zugenommen haben, wie aus dem diesjährigen Mobility Report der Jobplattform Indeed hervorgeht.
Im Juni 2023 stammten 2,8 Prozent der Suchanfragen in der EU von Jobsuchenden von außerhalb der EU. Das entspricht einem Anstieg von 82 Prozent im Vergleich zu April 2021, als die Quote bei 1,5 Prozent lag.
Dennoch kann die EU in diesem Bereich nicht mit anderen Nationen konkurrieren. In Australien und Kanada lag der Anteil der Suchanfragen von Jobsuchenden aus dem Ausland bei 17,2 beziehungsweise 10,9 Prozent.
Auffällig ist, dass die Softwareentwicklung in Deutschland für ausländische Fachkräfte besonders attraktiv ist. Im Schnitt entfallen 13,3 Prozent aller Klicks auf Stellenangebote in diesem Bereich. Insbesondere Arbeitnehmer aus Indien (25,5 Prozent), den USA und dem Vereinigten Königreich (10,4 und 9,2 Prozent) zeigen großes Interesse an IT-Jobs in Deutschland.
Gerade das Interesse von US-Bürgern ist leicht herzuleiten, da große Tech-Unternehmen, wie Google, Meta und Amazon aufgrund wirtschaftlicher Probleme in jüngster Zeit zahlreiche Mitarbeiter entlassen haben.
Aber nicht nur in der IT-Branche gibt es einen Bedarf an ausländischen Fachkräften. Auch im Handwerk und in der Pflege zeigt sich ein gesteigertes Interesse von Jobsuchenden von außerhalb der EU. Allerdings ist die Nachfrage in diesen Bereichen deutlich niedriger.
In den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Lebensmittelzubereitung, -herstellung, -verkauf und Gastronomie kommen jeweils nur 2,8 Prozent der Klicks auf Stellenanzeigen aus Nicht-EU-Ländern. Hierbei ist zu anzumerken, dass besonders Jobsuchende aus der Türkei und Marokko Interesse an Stellen in der Gastronomie, Gesundheits- und Krankenpflege sowie im Handwerk haben.
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