Wie die Blockchain gegen Deepfakes helfen könnte
Fotos, Videos, Nachrichten, Artikel, Bücher und alles andere, was wir im Internet lesen oder anschauen, könnte auch von einer generativen künstlichen Intelligenz stammen. Viele der Ergebnisse von ChatGPT, Midjourney und Co. sind bereits heute kaum von den originalen Inhalten zu unterscheiden. Das macht das Horrorszenario realistischer, dass wir Inhalten nicht trauen können, denn Falschinformationen lassen sich nicht mehr von der Wahrheit unterscheiden.
Wie können wir die Herkunft von Inhalten also nachvollziehbar machen und aufzeigen, dass sie nicht durch KI geschaffen oder manipuliert wurden? Eine Antwort auf diese Frage lautet: mithilfe der Blockchain. Eine Antwort, die schon einige Jahre alt ist und mit dem Hype um generative KI wieder an Fahrt aufnimmt.
Echtheit per Blockchain nachweisen
Illia Polosukhin forscht zu künstlicher Intelligenz und ist Mitgründer von Near, einem Blockchain-Dienst aus dem Silicon Valley, der an einer Art offenem Betriebsystem per Blockchain arbeitet. Im Interview mit Cointelegraph betont er, dass die Blockchain allein nicht in der Lage ist, Wahrheit von Unwahrheit zu unterscheiden. Was sie allerdings leisten kann: Sie kann ein Reputationssystem erstellen, das die Glaubwürdigkeit der Urhebenden von Inhalten bestätigt.
Solche Prozesse gibt es bereits. Zum Beispiel in Lieferkettenprojekten. Hier können Güter mit Blockchain-Lösungen verifiziert werden. Durch diese Einträge auf der transparenten und nicht änderbaren Blockchain soll die Herkunft des jeweiligen Gutes einwandfrei belegt werden, auch wenn die Waren viele Stationen durchlaufen.
Inhalte verifizieren
Ähnliches gibt es auch für Nachrichten. Zum Beispiel von den beiden bereits wieder eingestellten Blockchain-Initiativen The Trive News oder Poet. Ein neueres Projekt, so berichtet Cointelegraph, ist Fact Protocol. Außerdem hat die Nachrichtenagentur Reuters ein Proof-of-Concept-Programm als Pilotprojekt getestet. Dabei wird die Blockhain genutzt, um Metadaten für Fotos zu speichern, damit die Authentizität von Material überprüft werden kann.
Braucht es Blockchains dafür?
So sinnvoll diese Anwendungen auch klingen, gibt es auch hier das übliche Dilemma der Blockchain-Technologie: Sollten wir die Blockchain verwenden, wenn es auch ohne geht? Technisch ginge es auch anders, gibt Polosukhin im Interview mit Cointelegraph zu. Er argumentiert jedoch, dass die Blockchain die Prozesse robuster mache und Schutz vor böswilliger Manipulation der Daten böte.