Im Februar 2022, kurz nach der Invasion der russischen Armee in der Ukraine, sammelte der 30-jährige IT-Fachmann Nikita Knysh, Chef der Cybersicherheitsfirma Hackcontrol, eine Reihe von Gleichgesinnten um sich, um sich auf ihre Art zu verteidigen.
Mittlerweile besteht die von Knysh gegründete Hackergruppe „Hackyourmom“ aus rund 30 Hackern aus dem ganzen Land.
Methoden der ukrainischen Hacker
Jetzt hat Knysh der Financial Times über einige der Methoden der ukrainischen Hacker berichtet. Dabei ging es um das Ausspionieren eines abgelegenen Stützpunkts der russischen Armee in der Nähe der südukrainischen Stadt Melitopol.
Die Hacker setzten auf gefälschte Social-Media-Profile, in denen sie sich als attraktive Frauen ausgaben und Kontakt zu den russischen Soldaten aufnahmen. Diese forderten sie dann etwa auf, ihnen Fotos zu schicken.
Wie Knysh erzählt, hätten die Russen dadurch unbewusst jede Menge Informationen preisgegeben, „um zu beweisen, dass sie Krieger sind“.
Russischer Armeestützpunkt enttarnt
Die Hacker konnten anhand der Bilder den Standort des Stützpunkts ausfindig machen und die entsprechenden Daten an das ukrainische Militär weitergeben. Dieser Stützpunkt, so heißt es in der Financial Times, sei daraufhin von der ukrainischen Armee angegriffen und zerstört worden.
Die Cyberaktivitäten der Hackergruppe umfassen laut den Angaben Knyshs auch das Hacken von Überwachungskameras in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten und Belarus oder Bombendrohungen für Verkehrsflugzeuge. In deren Folge sollen zahlreiche innerrussische Flüge gecancelt worden sein.
Knysh beansprucht zudem die Beteiligung seiner Hackergruppe an einigen Aktionen, die weltweit für Aufsehen gesorgt haben. Etwa, als russische TV-Stationen ungewollt Bilder von ukrainischen Opfern des Krieges ausstrahlten oder die Veröffentlichung geheimer Daten russischer Unternehmen und des Militärs.
Offizielle Aussagen stützen Hacker-Angaben
Ob alle Angaben von Knysh der Wahrheit entsprechen, lässt sich freilich nicht unabhängig überprüfen. Der Financial Times liegen aber die Aussagen von ukrainischen Regierungsmitgliedern und Hackern vor, die das Ganze stützen. Auch Fotos, Videos und Daten, die die Zeitung einsehen konnte, belegen zumindest einen Teil der Angaben.
Nicht vergessen werden darf, dass auch russische Hacker sich dem Cyberwar verschrieben haben und neben der Ukraine auch Ziele in Staaten wie Deutschland angreifen. Im Visier steht dabei unter anderem die Strominfrastruktur.
Bei jedem Artikel gendert ihr, als gäbe es kein Morgen mehr. Aber hier nicht?
Ich hoffe, euch ist bewusst, dass ihr so das Profil des bösen MÄNNLICHEN Hackers verstärkt.
Wo sind bitte die Hacker:innen und Soltat:innen?
Frauen sind nur wichtig, wenn es um „gute“ Dinge geht. Aber Männer sind wohl immer die Bösen.
Tatsächlich versuchen wir, englische Begriffe nicht unbedingt zu gendern, Hacker/Hacker:innen ist ein Grenzfall, da gebe ich dir Recht. Ich gendere es nicht. Soldat:innen gendere ich bei der ukrainischen, aber nicht bei der russischen Armee im Angriffskrieg. Dort gibt es nämlich keine Frauen. Fraglich wäre auch, ob die sich mit Fake-Profilen von jungen Frauen zum Verrat von Geheimnissen hätten bringen lassen.
Quelle: „Offiziell dienen in der russischen Armee rund 44.000 Frauen. Das Nachbarland Ukraine haben höchstwahrscheinlich ausschließlich Männer überfallen.“ https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-militaer-invasion-maenner-soldaten-91471098.html