Da staunte Don Thompson, ein 78-jähriger Amazon-Kunde aus dem US-Bundesstaat Colorado, nicht schlecht, als er sein Amazon-Paket öffnete. Statt des eigentlich bestellten Fliegengitters fand der Kunde laut einem CBS-Nachrichtenbericht eine Schrotflinte im Paket. Besonders erstaunlich an der Verwechselung ist, dass Amazon Schusswaffen auch in den USA gar nicht im Programm hat.
Somit ist komplett unklar, wie das Gewehr überhaupt ins Fulfillment-Center und in das Paket gelangen konnte. Immerhin über die Tracking-ID nachvollziehbar ist, dass sich der Vorfall in einem Versandzentrum im US-Bundesstaat Illinois ereignete. Dabei sind die Trackingnummern auf der Ware und im Lieferschein ebenfalls identisch, was es eher unwahrscheinlich erscheinen lässt, dass das Paket auf dem Postweg manipuliert wurde.
Der 78-Jährige, der nach eigenen Angaben immer mal wieder einzelne Falschlieferungen erhält, was bei der großen Zahl an Bestellungen, die er durchführt, wohl nicht verwunderlich ist, rief die Polizei, die das Gewehr in ihre Obhut nahm. Ermitteln konnten die Behörden bereits, dass es sich nicht um Neuware handelte, sondern dass das Gewehr als gestohlen gemeldet wurde.
Kunde bekommt einen 250-Dollar-Gutschein von Amazon
Die Reaktion Amazons ist wieder in ihrer Formulierung typisch amerikanisch weichgespült: „Das ist sicherlich nicht das, was unsere Kunden erwarten sollten, und ich kann Ihnen versichern, dass die Schusswaffe unbeabsichtigt geliefert wurde“, heißt es in der Entschuldigung des Unternehmens. Immerhin hat man dem Kunden einen Amazon-Gutschein über 250 US-Dollar angeboten und ihm die eigentlich bestellte Ware kostenlos zugestellt, was zeigt, dass man den Vorfall durchaus ernst nimmt und vielleicht auch keine weitere Diskussion dazu sehen möchte.
Natürlich werde man eine interne Untersuchung durchführen, heißt es. Denkbar ist, dass ein(e) Amazon-Mitarbeiter:in die Waffe zur Tarnung mit einem Amazon-Label verschicken wollte, um keinen Verdacht zu erregen, und dabei schlicht und einfach die Versandlabels vertauscht hat. Es ist davon auszugehen, dass sich Amazon sehr genau die Videos des entsprechenden Fulfillment-Centers anschauen wird und wahrscheinlich anhand der Tracking-Daten auch nachvollziehen kann, wem das peinliche Missgeschick passiert ist.