Ja zum Fernweh: 5 Tipps, wie man digitale Nomaden führt
Spätestens in der Corona-Pandemie haben viele Arbeitnehmer:innen im – zunächst verordneten – Homeoffice festgestellt, dass sie die Flexibilität und Freiheit dieser Art der Arbeit genießen. Es geht jedoch noch unabhängiger. Ob im Hotel, im Coworking-Space oder im Internetcafé: Sogenannte digitale Nomad:innen arbeiten völlig ortsunabhängig – und überall dort, wo eine zuverlässige Internetverbindung besteht.
Flexibles Arbeiten ist ein Vorteil, der für viele Arbeitnehmer:innen bei der Stellensuche Priorität hat. Gerade jetzt kann es daher für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein, ihren Teams ortsunabhängige Arbeitsmodelle anzubieten. Doch was müssen sie dabei beachten?
Die folgenden fünf Tipps können Arbeitgeber:innen beim Führen digitaler Nomad:innen helfen.
1. Effektive Kommunikation sicherstellen
Insbesondere dann, wenn Teams nicht immer persönlich miteinander sprechen können, ist es wichtig, dass Informationen so präzise und transparent wie möglich kommuniziert werden. Führungskräfte sollten daher sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden unabhängig von ihrem Arbeitsort auf dem gleichen Informationsstand sind.
Das geht am besten, wenn die digitale Infrastruktur auf dem neuesten Stand ist. Tools wie Slack, Microsoft Teams oder Asana eignen sich nicht nur, um im Austausch zu bleiben, sondern auch um Wissen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu dokumentieren. Die Nutzung solcher Tools unterstützt eine reibungslose Zusammenarbeit und hat den Vorteil, dass Missverständnisse und Fehlinterpretationen in der Kommunikation global verteilter Teams minimiert werden können.
2. Ein Kollektiv aufbauen
Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen sich trotz verschiedener Arbeitsorte gleichermaßen im Team integrieren können, ist es wichtig, ein starkes Kollektiv aufzubauen. Regelmäßige soziale Events bieten sich hierfür an. Das können beispielsweise digitale Quizrunden oder virtuelle Kaffee-Treffs sein, bei denen alle Teammitglieder, unabhängig von ihrem Standort und ihrer Zeitzone, die Möglichkeit haben, sich auszutauschen.
Damit diese Aktivitäten erfolgreich sind, müssen Führungskräfte sicherstellen, dass alle Teammitglieder die notwendigen Mittel haben, um teilzunehmen. Eine klare Kommunikation der Termine und die Koordination von unterschiedlichen Zeitzonen sind ebenfalls von großer Bedeutung. Es kann auch hilfreich sein, die Zeiten für soziale Aktivitäten periodisch zu wechseln, um eine regelmäßige Teilnahme für alle zu ermöglichen.
3. Agilität fördern
Agilität in der Zusammenarbeit mit digitalen Nomad:innen geht über die Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten hinaus. Es bedeutet auch, dass Führungskräfte in der Lage sein sollten, schnell auf Veränderungen zu reagieren und Anpassungen vorzunehmen, um die Zusammenarbeit zu verbessern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Agilität ist die Schaffung einer offenen und kommunikativen Arbeitskultur. Führungskräfte globaler Teams sollten ihre Mitarbeitenden ermutigen, regelmäßig Feedback zu geben und Ideen zur Verbesserung der Zusammenarbeit einzubringen. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen, sondern auch die Innovationsfähigkeit des Teams.
Eine agile Führungskultur kann somit dazu beitragen, dass alle Mitarbeitenden – unabhängig von ihrem Standort – produktiver arbeiten und sich stärker mit ihrem Unternehmen identifizieren.
4. Individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten
In einer digitalen Arbeitsumgebung, in der man regelmäßig auf neue Herausforderungen trifft, ist die persönliche Weiterbildung besonders wichtig. Das gilt vor allem dann, wenn persönlicher Austausch oft nicht täglich stattfinden kann. Führungskräfte globaler Teams sollten daher ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden legen und gezielte Schulungen und Weiterbildungen anbieten.
Online-Kurse, eine interne Wissensdatenbank, regelmäßige Meetings oder Webinare sind einige Möglichkeiten, die individuelle Weiterbildung zu fördern und die Mitarbeitenden bei der Planung ihrer Lernziele zu unterstützen – unabhängig von ihrem Arbeitsort. Die grundlegende Basis hierfür ist regelmäßiger Austausch und gemeinsame Reflexion.
5. Formalia beachten
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und digitalen Nomad:innen erfordert ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Sorgfalt im Hinblick auf lokale Steuer- und Arbeitsgesetze. Es ist wichtig, dass beide Seiten die notwendigen Visa und Arbeitserlaubnisse beachten, um Bußgelder und Strafen zu vermeiden, die oftmals aus Unwissenheit oder Fahrlässigkeit resultieren.
Auch ein gewisses Maß an Sensibilität und Wissen um kulturelle Unterschiede, wie beispielsweise lokale Feiertage und Arbeitsgewohnheiten, kann eine erfolgreiche und harmonische Zusammenarbeit in global verteilten Teams fördern.