Fernzüge der Deutschen Bahn erhalten keine 5G-Versorgung

Mit langsamem Internet kann man noch Musik hören. (Foto: Shutterstock / franz12)
Wer längere Strecken mit der Deutschen Bahn plant, muss sich wohl noch länger mit langsamem Internet zufriedengeben. Die Bahn plant in absehbarer Zeit kein Upgrade auf den 5G-Standard. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion an das Bundesverkehrsministerium hervor, wie die Rheinische Post schreibt.
Im Schreiben, das der Post vorliegt, heißt es: „Im Rahmen der Kooperation mit den Mobilfunknetzbetreibern wurde vereinbart, aktuell keine 5G-Ertüchtigung der Repeater voranzutreiben. Nach Kenntnis der Bundesregierung plant auch die Flixtrain GmbH keine Aufrüstung der von ihr oder in ihrem Auftrag betriebenen Wagen auf 5G.“
5G bald in 99 Prozent der Fläche Deutschlands verfügbar
Laut des Bundesamts für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) sollen bis 2025 rund 99 Prozent der Fläche Deutschlands mit 5G versorgt werden. Der letzte fehlende Prozentpunkt scheinen dann wohl die Strecken der Deutschen Bahn zu sein.
Ein Grund, warum das Internet in Zügen der Bahn so langsam ist, sind die Fensterscheiben, wie die Post beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr erfahren hat. Diese sind mit einer Metallschicht versehen, die eine energieeffiziente Klimatisierung der Züge ermöglicht.
Allerdings sorgt sie auch dafür, dass die Funksignale der Router weitestgehend draußen bleiben. Diese Hürde wird dann mit Mobilfunk-Repeatern in den Zügen überwunden, die allerdings auch nicht verlustfrei sind.
Bei einigen neueren Modellen werden bereits Schreiben eingebaut, die das Mobilfunksignal durchlassen.
Tunnel weiterhin problematisch
Auch mit dem langsameren Internetempfang ist es weiterhin in Tunneln entlang der Bahnstrecken schwierig, überhaupt ein Signal zu bekommen. Der Ausbau gestaltet sich hier vor allem deshalb problematisch, weil die Installateure der Router nur selten in die Tunnel kommen.
Dafür bedarf es einer Genehmigung der Bahn, die oft nur ausgestellt wird, wenn in dem Tunnel sowieso Bauarbeiten anstehen. Dazu kommt, dass die Genehmigungen teils mehrere Jahre Vorlauf haben. So müssen die Installateure der Mobilfunkanbieter häufig bis 2025 oder länger warten, bevor sie in den Tunnel kommen.