Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 650 Millionen Dollar zu einer Bewertung von 10,65 Milliarden Dollar abgeschlossen. Das entspricht etwa 548 Millionen und neun Milliarden Euro. Durch die neue Bewertung ist Klarna jetzt das am höchsten bewertete Fintech-Unternehmen auf dem europäischen Kontinent und auf Platz vier der wertvollsten Fintechs weltweit.
Einer der Hauptinvestoren ist mit Silver Lake eine der führenden Tech-Investmentgesellschaften. Beteiligt hat sich ebenfalls der Staatsfonds GIC aus Singapur. Insgesamt kann Klarna jetzt auf über ein Dutzend Investoren setzen. Darunter auch Spotify-Investor Northzone.
Klarna will neue Wege gehen
Durch die neue Finanzierungsrunde plant Klarna nach eigenen Angaben neue Märkte zu erschließen sowie das Wachstum in den USA zu beschleunigen. In den Vereinigten Staaten zählt Klarna mittlerweile mehr als neun Millionen Kunden. Auch das Produktangebot soll weiter ausgebaut werden. Bereits im Juli wurde bekannt, dass Klarna nicht länger nur als Payment-as-a-Service-Anbieter wahrgenommen werden will und das reine B2B-Geschäft in den Hintergrund rücken soll. Die Stärke des Unternehmens würde klar in der User-Experience für die Nutzer liegen, sagte damals Klarnas Chef für den deutschsprachigen Raum gegenüber t3n.
Sebastian Siemiatkowski, Mitgründer und CEO von Klarna, bestätigt diese Erkenntnis: „Wir befinden uns sowohl im Einzelhandel als auch in der Finanzindustrie an einem echten Wendepunkt. Der Onlinehandel gewinnt immer mehr an Bedeutung und es gibt eine spürbare Veränderung im Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie suchen aktiv nach Services, die Komfort, Flexibilität und Kontrolle beim Bezahlen und ein insgesamt besseres Einkaufserlebnis bieten.“
Ein wichtiger Service hierbei ist die Direct-to-Consumer-App von Klarna, mit der Nutzer in einem beliebigem Geschäft online shoppen können. Die App verzeichnet aktuell mehr als zwölf Millionen Nutzer im Monat und kommt auf 55.000 neue Downloads täglich. Verfügbar ist die App bisher allerdings nur in Schweden, den USA und Australien.
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