Manchmal hilft es auch nicht, wenn der Bundeskanzler zum engen Familienkreis zählt. Das bekamen jetzt die Neffen von Staatsoberhaupt Olaf Scholz zu spüren. Fabian und Jakob Scholz hatten in Hamburg ihr eigenes Startup gegründet. Mit der ETF-App Rubarb wollten sie Anlegern dabei helfen, ihr Geld sinnvoll in ETF zu investieren. Nach einem aussichtsreichen Start folgte zu Beginn des Jahres jedoch Ernüchterung.
Die App hatte nach eigenen Angaben etwa 40.000 Nutzer, doch Geld kam dabei wenig rum, da die Anwendung kostenlos war. Aus diesem Grund entschieden sich die Brüder zusammen mit ihrem Mitgründer Kelvin Craig dazu, auch in das Thema Krypto tiefer einzusteigen. Wie Finance Forward berichtet, entwickelten sie einen Dienst namens Kudona, der Produkte aus dem Bereich des dezentralen Finanzwesens leicht zugänglich machen sollte.
Insolvenz kommt plötzlich
Laut Handelsblatt waren die Unternehmer im Mai noch positiv gestimmt und teilten ihren Investoren mit, dass sie noch nie in ihrem Leben so optimistisch gewesen seien. Dann wurden offenbar Finanzierungszusagen zurückgezogen und der Optimismus wich Realismus. Neue Geldgeber blieben aus. Die Folge: Das Unternehmen muss Insolvenz anmelden. Betroffen sind davon auch rund 30 Mitarbeiter und bestehende Kunden. Wie es mit ihnen in Zukunft weitergehen wird, ist noch nicht klar.
„Wir glauben weiterhin fest an unser Team und unser Modell und sehen die Insolvenz daher nun als besondere Chance, gestärkt und restrukturiert daraus hervorgehen zu können“, sagte Fabian Scholz auf Nachfrage von Finance Forward. Ein Blick auf die Downloadzahlen der App zeigt, dass sich etwas ändern muss. Während die App 2021 noch konstante Downloadzahlen im vierstelligen Bereich vorzuweisen hatte, sanken die Downloads ab Januar 2022 drastisch auf niedrige dreistellige Zahlen.