Ein weiteres europäisches Fintech-Startup überzeugt die Investoren: Der niederländische Zahlungsdienstleister Mollie wurde im Rahmen einer Finanzierungsrunde auf mehr als eine Milliarde Euro bewertet und gehört damit zur wachsenden Zahl der Fintech-Einhörner in Europa. Im Rahmen der Finanzierungsrunde erhielt Mollie insgesamt rund 90 Millionen Euro. Angeführt wurde die Runde von dem Wagniskapitalgeber TCV, der in der Vergangenheit auch in Facebook, Netflix, Airbnb und Tiktok-Betreiber Bytedance investiert hat.
Mollie wickelt Bezahlungen für Onlinehändler ab und konnte mit diesem Geschäftsmodell letztlich sogar von der Coronakrise profitieren. „In ganz Europa hat Covid-19 den Übergang zum Onlinehandel dramatisch beschleunigt und damit natürlich auch den Bedarf an Online-Zahlungslösungen“, so Firmengründer Adriaan Mol.
Für das laufende Jahr rechnet sein Unternehmen damit, Zahlungen im Wert von mehr als zehn Milliarden Euro abzuwickeln. „Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Verdoppelung“, erläutert Katharina Meran, Mollies Vizepräsidentin für den deutschsprachigen Raum. In Deutschland liegt das Wachstum laut Meran sogar noch höher: In den letzten zwölf Monaten ist Transaktionsvolumen um fast 1.000 Prozent angestiegen.
Mollie hat seit 2004 erst zwei Investmentrunden durchgeführt
Im Gegensatz zu vielen anderen Fintechs mit Megabewertung hat Mollie lange Zeit auf externe Finanzierungen verzichtet. Erst im vergangenen Jahr hatte das bereits 2004 gegründete Startup eine erste Finanzierungsrunde in Höhe von 25 Millionen Euro abgeschlossen. Auch deswegen dürfte das Startup mit der Milliardenbewertung bislang noch nicht so bekannt gewesen sein. Neben Mollie sind alleine in Europa auch die Zahlungsdienstleister Klarna, Checkout.com, Transferwise und Rapyd mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet.
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