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„Nennt mich Sam“: Wie Firmen in Südkorea gegen Hierarchien vorgehen

Klassische Hierarchien sind in südkoreanischen Firmen vielfach noch deutlich stärker ausgeprägt als etwa in den USA und Europa – ein Wettbewerbsnachteil. Jetzt soll das Problem mithilfe der Verwendung von Fantasienamen angegangen werden.

2 Min.
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Südkorea: Mit Fantasienamen gegen Hierarchien in Firmen. (Bild: imtmphoto/Shutterstock

In der südkoreanischen Gesellschaft gelten oft noch strenge Hierarchien. So definiert die berufliche und soziale Stellung, aber auch das Alter, mit welcher Anrede man anzusprechen ist. In Unternehmen kommt dazu, dass man mit der Funktion angesprochen wird.

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Strenge Hierarchien unterdrücken Kritik

Was auf der einen Seite sehr höflich und respektvoll erscheinen mag, ist andererseits aber ein großes Problem für die Firmenkultur. Denn die Hierarchie verhindern etwa in Meetings, dass sich Mitarbeiter:innen trauen, Kritik zu äußern.

Auch gilt die südkoreanische Arbeitswelt als sehr toxisch. Angestellte, so schreibt orf.at, seien oft der Willkür ihrer Vorgesetzten ausgesetzt. Exorbitante Überstunden sind dabei gepaart mit Trinkexzessen und physischen sowie sexuellen Übergriffen.

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Weil das Ganze – insbesondere im Vergleich zu den USA und Europa – die Weiterentwicklung der Unternehmen und Produkte oder Dienstleistungen bremst, arbeiten Startups schon länger mit einem Trick. Jetzt schwenken auch Konzerne darauf um.

Firmenchef:innen setzen auf Fantasienamen

Wie es in einem Bericht der Korea Times heißt, verwenden insbesondere Firmenchef:innen und leitende Abgeordnete dabei englische Fantasienamen und verzichten auf sonstige Titel oder klassische Anreden. So etwa lassen sich einige Samsung-Manager:innen nur noch mit ihren Initialen ansprechen.

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Ansonsten kommen meist englischsprachige Namen wie Sam oder Hannah zum Einsatz. Die Folge: Im Meeting diskutieren Sam und Hannah mit John oder Suzanne und nicht mehr Firmenchef mit Angestellten der untersten Ebene.

Ping! Mich! An! Die schlimmsten Buzzwords aus dem Büro Quelle: t3n

Davon erhoffen sich die Unternehmen ein Aufbrechen der traditionellen Arbeitskultur mit allen ihren negativen Folgen. Aber: Die Frage, ob dieser Namenstrick zu einer besseren internen Kommunikation und faireren Arbeitsbedingungen führt, muss noch beantwortet werden.

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In Südkorea ist man eher skeptisch

Aktuell sind die Südkoreaner:innen selbst eher skeptisch. Laut einer Umfrage der Jobplattform Saramin wollen gerade einmal sechs Prozent der Befragten mit einem englischen Vornamen im Büro auftauchen.

Das Fazit der Saramin-Umfrage: „Allein durch die Änderung der Anrede der Mitarbeiter kann die Organisationskultur eines Unternehmens nicht sofort reformiert werden“, wie ein Sprecher zusammenfasst. Gefordert werden stattdessen weitgehende Reformen.

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