
Desi Ujkashevic wechselt von Ford zu Apple Car. (Bild: Ford)
Immer wenn eine mehrmonatige Ruhephase in Sachen Apple-Car-News den Verdacht erwecken könnte, dass das seit 2014 – damals noch als Projekt Titan getarnte – E-Autoprogramm auf Eis liegen oder endgültig gescheitert sein könnte, gibt es auf einmal etwas Neues zu vermelden. Nachdem der KI-Forscher Ian Goodfellow das Apple-Car-Team wegen der vom iPhone-Konzern geforderten Rückkehr ins Büro verlassen hat, kommt mit Desi Ujkashevic jetzt eine renommierte Ingenieurin vom Autobauer Ford an Bord.
Für den für gewöhnlich gut informierten Branchenkollegen Mark Gurman ist der Wechsel von Ujkashevic nach über 30 Jahren bei Ford das sicherste Zeichen seit einigen Monaten, dass Apple seine Anstrengungen in puncto Apple Car weiter vorantreibt. Zuletzt hatte es eher weniger danach ausgesehen, nachdem einige hochkarätige Teammitglieder Apples Car-Projekt den Rücken zugekehrt hatten. Insbesondere der Weggang von Doug Field, der jetzt bei Ford an der Umstellung auf E-Autos mitwirkt, dürfte für Apple einen Rückschlag bedeutet haben.
Zumal Field laut Bloomberg schon die vierte Führungskraft gewesen ist, die Apples E-Autoprogramm wieder verlassen hat – innerhalb eines Zeitraums von nur sechs Jahren. Mit Kevin Lynch, der zuvor bei Apple für die Entwicklung der Apple Watch verantwortlich zeichnete, ist allerdings eher ein Softwarespezialist als ein Autoentwickler am Ruder. Daher wurden ihm einige Manager aus dem Autobereich, wie Ulrich Kranz von Canoo oder der frühere Tesla-Entwickler Stuart Bowers zur Seite gestellt.
Die jetzt angeworbene Ujkashevic ist aber wohl ein anderes Kaliber. Sie war in ihrer Position als Engineering Director für das Nordamerika-Fahrzeuggeschäft von Ford laut dem Unternehmen für die „Konstruktion von Pkw- und Nutzfahrzeugprogrammen verantwortlich“. Außerdem verwaltete sie die technischen Konstruktionsleistungen, „einschließlich der Erreichung von Kosten-, Gewinn-, Qualitäts- und Zeitzielen“.
Unter Lynchs Ägide wurden in den vergangenen Monaten zudem einige Dutzend Ingenieur:innen von etablierten Autobauern sowie Startups ins Apple-Car-Team geholt, darunter von Tesla, Rivian, Argo AI, der Alphabet-Tochter Waymo, Mercedes-Benz und Volvo. Auf der Verlustseite stehen derweil der Hardwarechef und verschiedene leitende Entwickler:innen. Ob Apple das – kolportierte – interne Ziel, das Apple Car 2025 auf den Markt zu bringen, erreichen kann, hängt wohl jetzt vor allem davon ab, wie gut Ujkashevic ihre Rolle als Vorantreiberin von Entwicklung und Vision ausfüllen kann.
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