In unserem Sonnensystem gibt es rund 170 Monde, allein 79 Trabanten kreisen um unseren größten Planeten, den Jupiter. Der Saturn hat sogar 82 Monde – und das sind nur die, die wir kennen. Außerhalb unseres Sonnensystems sieht die Sache anders aus. Während Forscher:innen mittlerweile schon knapp 5.000 Exoplaneten entdeckt haben, ist ihnen bisher noch kein Exomond ins Netz gegangen. Vermutet wird, dass es viele von ihnen geben müsste. Ein Nachweis ist aber bisher nicht gelungen. Jetzt gibt es einen vielversprechenden Kandidaten.
Exomond Kepler-1708 b-i kreist um Gasriesen
Astronom:innen um David Kipping von der Columbia University in New York haben in einer im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlichten Studie die Entdeckung eines möglichen Exomonds beschrieben – eine Premiere. Der Exomond Kepler-1708 b-i kreist demnach um Kepler-1708 b, einen Exoplaneten, der dem Gasriesen Jupiter ähnelt und 5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Der Mond soll laut den Forscher:innen 2,6-mal so groß wie die Erde sein. Noch muss der Fund aber offiziell bestätigt werden.
Das ist nicht leicht. Schon 2018 hatten Kipping und sein Team einen möglichen Exomond entdeckt, der um den Planeten Kepler-1625 b kreisen soll. Der Exomond soll neptungroß sein, seine Existenz ist aber bisher nicht zweifelsfrei bestätigt. Daher wäre Kepler-1708 b-i der erste entdeckte Exomond. Die Wahrscheinlichkeit, dass das von ihnen entdeckte Signal, das auf den Mond hinweist, nicht echt ist, liege laut Kipping und seinen Kolleg:innen bei einem Prozent. Das Signal sei hartnäckig, so Kipping zuversichtlich.
Suche mit Transitmethode in Kepler-Daten
Die Astronom:innen fanden das auf den Exomond hinweisende Signal bei ihrer Untersuchung von 70 Gasplaneten, die als vielversprechende Kandidaten galten. Die Planeten kreisen in einem größeren Abstand um ihre Sonne als die Erde um unsere. Das sowie ihre Größe erhöht die Wahrscheinlichkeit auf sie umkreisende Monde. In Daten des Nasa-Weltraumteleskops Kepler suchten die Forscher:innen mit der Transitmethode nach feinen Signalen in den Lichtkurven. Die entstehen, wenn Himmelskörper das Licht ihres Zentralsterns leicht abdimmen, wie wissenschaft.de schreibt.