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Frankfurt startet 2022 größte Zugflotte mit Wasserstoffantrieb weltweit

Die 27 Wasserstoffzüge wären dann die ersten in einem Regelbetrieb weltweit. Sie ersetzen Diesel-Loks und fahren mit Abfallstoffen örtlicher Industrieparks. Komplett grün ist der Wasserstoff damit nicht.

2 Min.
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Der Coradia Ilint von Alstrom ist der erste Wasserstoff-Passagierzug der Welt. (Foto: Alstrom)

Coradia Ilint heißt der neue Zug des Herstellers Alstom, der komplett mit Wasserstoff fährt. 27 Stück davon sollen im nächsten Jahr von Frankfurt in den Taunus und zurück rollen. Damit gründen DB Regio, der RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund) und ihre Industriepartner die größte Wasserstoff-Zugflotte der Welt. Sie verweisen auch stolz auf ihre Infrastruktur, berichtet die Frankfurter Neue Presse.

Wasserstoff-Tankstelle auf gutem Weg

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„Hier entsteht ein Zentrum für Zukunftstechnologie“, verkündet der Produktionsvorstand von DB Regio, Oliver Teerhag, mit Blick auf das Instandhaltungswerk Griesheim. Dort machte nun der erste Vorserienzug Halt. Ein paar Kilometer weiter eröffnete die Regionalsparte der Bahn AG zusammen mit dem RMV und Alstom im Oktober die Baustelle für die dazugehörige Wasserstoff-Zugtankstelle. Mit an Bord ist auch Intraserv, der Betreiber des Industrieparks Höchst. Dorther kommt der größte Teil des Wasserstoffs. Sieben Tonnen des Treibstoffs fallen dort täglich als Abfall an. Um nicht auf die Nebenerzeugnisse des Chemiewerks der ehemaligen Hoechst AG angewiesen zu sein, baut Intraserv als Backup zusätzlich einen Fünf-Megawatt-Elektrolyseur neben die Tankstelle.

500 Millionen Euro und noch kein Linien-Betreiber

Die 27 Züge samt Infrastruktur haben rund 500 Millionen Euro gekostet. Die Mehrkosten zur Dieseltechnologie federn Förderprogramme von Bund und Land ab. RMV-Chef Knut Ringat sagte dem Hessischen Rundfunk: „Sonst hätten wir das Projekt nicht machen können.“ Die Züge bei Alstrom sind bereits bestellt und sollen bis Ende nächsten Jahres geliefert sein. Aktuell läuft die Ausschreibung, wer sie betreiben soll. Laut Ringat hat DB Regio bereits angekündigt, sich zu bewerben. „Das Projekt ist voll im Zeitplan“, freut er sich. Auch die Bahn sieht sich auf dem richtigen Weg. Oliver Teerhag betont, der Konzern wolle bis 2040 klimaneutral arbeiten. Bis dahin ist viel zu tun. Die Bahn hat 1.300 Dieselloks im Einsatz und die Aufrüstung von Diesel-Linien mit Oberleitungen stockt. Dazu kommen die Triebfahrzeuge privater Gesellschaften, die circa ein Drittel der Nahverkehrsstrecken betreiben. Alleine im RMV-Netz fahren auf etwa einem Drittel der Strecken Diesellokomotiven.

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Züge mit vielen Vorteilen – Mehrpreis lohnt sich

Mit den neuen Coradia-Modellen hält nicht nur der alternative Antrieb Einzug. Der Hersteller betont weitere Vorteile. So seien die Wasserstoff-Modelle langlebiger, geräuschlos und besitzen mehr Sitzkapazität. Pro Einheit stehen im Ilint 160 Sitze, beim Dieselpendant sind es nur 120. Alstrom sagte dem Handelsblatt, die Züge seien zwar in der Anschaffung 20 Prozent teurer, aber über die Lebensdauer von etwa 30 Jahren insgesamt wesentlich günstiger als ein Dieselzug. Experten sehen im Zugsystem weniger Probleme als im Infrastrukturaufbau. Zudem braucht es regenerative Quellen, um den Wasserstoff klimaneutral zu produzieren. Gleichzeitig laufen vielerorts die Förderungen von Windparks aus. Zuletzt hat die Landesregierung von Armin Laschet (CDU) eine massive Einschränkung der Windenergie für Nordrhein-Westfalen beschlossen. Umweltverbände sehen 50 Prozent der dortigen Windräder in Gefahr. Der weitere Ausbau werde quasi erliegen, befürchten sie.

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