Freshbooks übernimmt Fastbill: Warum die Rechnungs-Startups gut zusammenpassen
Fastbill wurde 2011 in Frankfurt am Main gegründet und hat sich auf Selbstständige und kleine Unternehmen konzentriert, die ihre Finanzen durch digitales Rechnungsmanagement, Reporting und den Zugang zu Steuerberatungen selbst erledigen, um dann die fertige Buchhaltung gegebenenfalls an einen Steuerberater weiterzugeben. Zwischenzeitlich hat das Startup mehr als 80.000 deutsche Kleinunternehmen als Kunden gewonnen.
In der Tat sind sich beide Unternehmen inhaltlich ähnlich, wie Don Epperson, CEO von Freshbooks, bestätigt: „Fastbill hat eine sehr ähnliche Philosophie und Unternehmenskultur wie wir, und deshalb stärkt die Übernahme wunderbar unsere Strategie, global weiter zu wachsen.“ Dabei bleibt abzuwarten, inwieweit es dem Unternehmen um Expansion an sich geht und inwieweit die doch in jedem Markt spezifischen Eigenheiten, die etwa aus dem jeweiligen Steuerrecht resultieren, erhalten bleiben werden.
Freshbooks und Fastbill wollen Synergien nutzen
Fastbill hat gegenwärtig Kunden in 16 europäischen Ländern. Für die dürfte sich in absehbarer Zeit wenig ändern. Mittelfristig könnten die Kunden aber von gemeinsamen Neuentwicklungen der Gruppe profitieren – also durchaus eher ein Gewinn aus Sicht der Nutzer. Man wolle zusammen neue Plattformfunktionen entwickeln und in Märkte expandieren, die über ein starkes Segment kleiner Unternehmen verfügen. „Als wir den deutschen Markt für Accounting-Software evaluierten, waren wir von der technischen Expertise und dem etablierten Kundenstamm von Fastbill tief beeindruckt“, erklärt Matt Baker, SVP of Corporate Development bei Freshbooks, warum man sich angesichts von rund einem Dutzend Mitbewerbern speziell im deutschen Markt gerade für das in Frankfurt ansässige Startup entschieden hat.
Auch wenn die Rede von Synergien ist, die man gemeinsam heben will, denken die beiden Unternehmen dem Vernehmen nach allerdings nicht an Verschlankung bei den Mitarbeitern: Die 30 Mitarbeitenden von Fastbill werden im Laufe der Transaktion in das weltweite Team von Freshbooks übernommen und bleiben weiterhin in Frankfurt. Maudrich bleibt CEO von Fastbill und wird zusätzlich Deutschland-Geschäftsführer von Freshbooks.