Ende Juli 2022 hat Martin Mobarak, eigenen Angaben nach Philanthrop und Social Entrepreneur, das Frida-Kahlo-Bild „Fantasmones Siniestros“ in Flammen aufgehen lassen. Angeblich, damit es „ewig im digitalen Reich“ weiterleben könne.
Frida-Kahlo-Bild in Glas verbrannt
Von der Aktion zeugt ein Video, das Mobarak zeigt, wie er – bejubelt von über 200 Zuschauer:innen und zu den Klängen einer Mariachi-Band – das Bild anzündet und in einem großen Glas zu Asche werden lässt.
Statt des einzigartigen Gemäldes im Wert von rund zehn Millionen US-Dollar erstellte Mobarak 10.000 Non-Fungible Token (NFT). In einer entsprechenden Ankündigung hieß es, dass die von Mobarak eigens gegründete Organisation Frida-NFT damit „einen beständigen Spendenstrom an Wohltätigkeitsorganisationen“ schaffen wolle.
Die mithilfe des verbrannten Kunstwerks geschaffene NFT-Sammlung sei die erste „Wohltätigkeitsinitiative mit dauerhaft wiederkehrenden Lizenzeinnahmen“. Wer eines der digitalen Kunstwerke (ein hochauflösendes Abbild im PNG-Format von Vorder- und Rückseite des Frida-Kahlo-Werks) kaufe, soll als Clubmitglied Zugang zu exklusiven Events bekommen.
Mexiko: Zerstörung von Kahlo-Kunst ist Verbrechen
So nebulös das klingt, so anstößig fanden wohl nicht nur Kunstfans die Aktion. Mexikos Nationales Institut für Bildende Kunst und Literatur ist jedenfalls der Meinung, dass die Zerstörung eines Frida-Kahlo-Kunstwerks strafbar ist.
Allerdings müssen Untersuchungen der mexikanischen Behörden erst einmal zeigen, ob das Bild echt war. Bisher ist das noch nicht offiziell erwiesen. Sollte die Zeichnung wirklich ein Original gewesen sein, droht Mobarak in Mexiko Gefängnis. Sollte die ganze Aktion ein großer Fake sein, müsste er sich immerhin wegen Betrugs verantworten.
Streit um Echtheit der Zeichnung
Der Geschäftsmann erklärt, dass die Echtheit des Werks durch den Frida-Kahlo-Kurator Andres Siegel offiziell zertifiziert worden sei. Ein Blick auf die Provenienz der Zeichnung zeigt, dass es 2013 an einen unbekannten privaten Sammler verkauft worden war.
Die Kunsthändlerin Mary-Anne Martin will die Zeichnung laut Vice damals nicht an Martin Mobarak verkauft haben. Dieser allerdings erklärte, er habe das Bild 2015 gekauft – ebenfalls von einem unbekannten privaten Sammler.
NFT-Aktion: Außer Spesen nichts gewesen
Ob echt oder fake: Die Aktion hat Mobarak außer negativer Presse und der Androhung von Gefängnis bisher nichts gebracht. Einem Bericht der New York Times zufolge sind bisher lediglich vier NFT verkauft worden – mit einem Wert von rund 11.000 Dollar.