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Nach Insolvenz: Mehrere Investoren interessieren sich für FTX-Überreste

Die Kryptobörse FTX kann seine Gläubiger und Kunden nicht mehr bedienen. Wird bald ein Investor aushelfen? (Bild: Shutterstock/Sergei Elagin)
Ist bei FTX noch etwas zu holen? Gleich mehrere Investoren aus dem traditionellen Finanzmarkt sollen Interesse an der bankrotten Kryptobörse bekundet haben, wie Bloomberg aus Insiderkreisen erfahren haben will.
Die Investmentgesellschaft Oaktree Capital Management aus Los Angeles und der Hedge Fonds Baupost Group mit Sitz in Boston sollen sich demnach erkundigt haben, welche Forderungen FTX noch zu begleichen habe.
Die beiden Unternehmen sind große Player im Bereich Distressed-Dept-Investment. Dabei investieren Finanzunternehmen in das Fremdkapital notleidender Unternehmen, die ihre Schulden an Gläubiger und Kunden nicht rechtzeitig zahlen können.
Laut eines Vertreters der Investmentbank Jefferies Financial Group sollen sich momentan mehrere Distressed-Investment-Größen für FTX interessieren und ihre Chancen auf Gewinn mit einem Einstieg bei FTX ausloten. So möchte die Investmentbank einen Deal als Makler begleiten.
Das Gleiche versuchen auch Citigroup, Cowen und Seaport Global Holdings, berichtet Bloomberg unter Berufung auf anonyme Insider. Stellung dazu bezog bislang keines der genannten Unternehmen.
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Nachdem FTX-Gründer Sam Bankman-Fried Anfang November Insolvenz anmelden musste, sind einige rechtliche Fragen ungeklärt. Eine ist die Frage der Bewertung der Forderungen. Da Krypto-Assets stark im Wert schwanken, kann es einen großen Unterschied machen, zu welchem Zeitpunkt die Schulden bewertet werden.
Zehn Milliarden US-Dollar sollen die Schulden von FTX schwer sein. Während des Insolvenzverfahrens sollen digitale Vermögenswerte im Wert von einer Milliarde Dollar und Bargeld in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar gefunden worden sein.
Die Wette der Distressed-Dept-Investoren scheint also sehr heikel zu sein: Der neue CEO und Leiter der Umstrukturierung bei FTX, John Ray III, sagte bereits, dass es unmöglich ist, alle Verluste wieder reinzuholen. Grund dafür wird auch sein, dass die Bilanzen von FTX nicht zuverlässig sind und das Insolvenzverfahren noch viele Unwägbarkeiten bereithalten könnte.
Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried wurde derweil auf den Bahamas verhaftet. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat den 30-Jährigen wegen Betrugs angeklagt. Er soll mit falschen Versprechen Investoren in die Irre geführt und Gelder in Milliardenhöhe veruntreut haben.
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