FTX-Bericht: So hat Sam Bankman-Fried rund 8,7 Milliarden Dollar verpulvert
Ein neuer Bericht, der von den FTX-Schuldnern unter der Führung von John J. Ray III veröffentlicht wurde, enthüllt, wie Sam Bankman-Fried (SBF) und sein Team rund 8,7 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern missbräuchlich verwendet haben.
Dies ist der zweite Bericht, der Licht in das Dunkel rund um den Zusammenbruch der Kryptobörse FTX bringen soll. Das Ziel ist es, die Ereignisse aufzuklären und die Rückerstattungen für die Betroffenen zu maximieren.
Die FTX-Schuldner kündigen in einer Pressemitteilung an, dass ein dritter Bericht mit weiteren Informationen im August dieses Jahres folgen wird.
Keine Trennung von Nutzer- und FTX-Geldern
Der Bericht thematisiert immer wieder die „Vermischung von Geldern“, was bedeutet, dass FTX die Gelder der Kunden nicht ordnungsgemäß von den Unternehmensgeldern getrennt hat. Es war für die Schuldner schwierig nachzuvollziehen, ob verwendete Gelder von Kunden stammten oder dem Unternehmen selbst gehörten.
FTX konnte das lange Zeit geheim halten, da es sich in der Öffentlichkeit und in PR-Aktionen als verantwortungsbewusstes Unternehmen darstellte, das die Kundengelder sorgfältig verwaltet. Hinter den Kulissen wurden jedoch die Gelder grob gesagt zusammengeführt und für allerlei Zwecke ausgegeben.
So haben Bankman-Fried und Co das Geld verprasst
John J. Ray III bringt die Situation auf den Punkt: „Das Image, das die FTX Group als kundenorientierter Marktführer des digitalen Zeitalters vermitteln wollte, war eine Fata Morgana. Seit der Gründung der FTX.com-Börse vermischte die FTX Group Kundeneinlagen und Unternehmensgelder und missbrauchte sie mit Hingabe und nach den Anweisungen und Absichten früherer Führungskräfte.“
Es bleibt die Frage, wofür die Kundengelder ausgegeben wurden, und auch darauf liefert der Bericht eine Antwort. Demnach wurden die Gelder sowohl für Investitionen in das Unternehmen als auch für persönliche Zwecke verwendet. Dazu zählten spekulativer Handel, Risikoinvestitionen, der Kauf von Luxusimmobilien sowie politische und andere Spenden zur Stärkung der eigenen Macht und des eigenen Einflusses.
Buchhaltung war chaotisch
Der Bericht stellt außerdem fest, dass es äußerst schwierig war, nachzuvollziehen, wofür die Kundengelder tatsächlich verwendet wurden. Dies liegt vor allem daran, dass die Buchführung chaotisch war.
Darüber hinaus beschuldigt der Bericht den ehemaligen FTX-CEO Bankman-Fried, mit einem Anwalt zusammengearbeitet zu haben, um undurchsichtige Finanzgeschäfte zu verbergen. Es wird behauptet, dass Scheindokumente für SBF erstellt wurden, um die Beziehungen zwischen FTX und Alameda Research geheim zu halten.
Den vollständigen Bericht sowie weitere Dokumente könnt ihr bei dem Restrukturierungsunternehmen Kroll einsehen.
Meint ihr FTX-Schuldner oder eher Gläubiger? Schuldner heißt doch, die schulden der FTX was. So wird das doch nicht gemeint sein?