Fuchsia OS kommt in Sachen Entwicklung allmählich auf der Zielgeraden an, so scheint es zumindest. Um es für den Marktstart fit zu machen, hat Google sich mit Bill Stevenson einen hochrangigen Apple-Manager an Land gezogen, der seit 2004 unter anderem als Product-Release-Engineer für OS X und macOS und gearbeitet hat.
Fuchsia: Ex-Apple-Manager macht das OS fit für den Start

So sieht der Homescreen von Fuchsia OS auf einem Desktop-Browser aus. (Screenshot: t3n.de)
Seit 2012 ist Stevenson Senior Manager für das Mac-/ Windows-Program-Management und hat an allen relevanten Releases von Lion bis zu Mojave mitgewirkt. Er führte die Teams, die für das Build-, Release- und technisches Programmmanagement verantwortlich sind. Seine Erfahrungen erstrecken sich zudem über die Arbeit mit Hardware-Teams und Drittanbietern, wobei insbesondere letzteres für den Aufbau eines App-Ökosystems wichtig sein dürfte. Allerdings deutet sich an, dass Fuchsia auch Unterstützung für Android-Apps besitzen wird.
Mit dem Wechsel zu Google übernimmt er eine ähnliche Aufgabe für das neue Betriebsystem Fuchsia, wie er auf Linkedin ankündigte:
„Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich im Februar bei Google starten werde, um ein neues Betriebssystem namens Fuchsia auf den Markt zu bringen. Bleibt dran!“
Fuchsia: Neu-Googler bestätigt Googles neues OS
Mit diesem Statement bestätigt ein (zukünftiger) Googler die Arbeit an Fuchsia – bislang hatte das Unternehmen keinen Ton über das OS verloren. Dieses Verhalten ist kurios, denn es wird auf Github in aller Öffentlichkeit entwickelt, sodass es für jeden zugänglich ist und ihr es sogar testen könnt. Seitens Google hat aber bis heute kein Manager das OS erwähnt.
Fuchsia OS wird allem Anschein nach Googles modernes Betriebssystem, das sich diverser Altlasten entledigt, die Android mit sich herumschleppt. Anstatt auf Linux wird bei Fuchsia OS auf einen selbstentwickelten Microkernel namens Zircon gesetzt. Zudem wird bei dem neuen OS die General-Public-License (GPL) gestrichen. Teile des neuen OS sind unter einer Mischung von BSD-Clause-3, MIT und Apache 2.0 lizenziert. Zu weiteren neuen Bestandteilen gehören Komponenten wie Grafik-Interfaces (Magma, Escher und Scenic), das UI-Toolkit Flutter und die Programmiersprache Dart.

Fuchsia wird unter anderem auf Googles Pixelbook getestet. (Bild: Google)
Auch wenn Fuchsia schon auf Smartphones und Notebooks getestet wird, soll laut einem Bericht von Mitte 2018 das erste Fuchsia-Gerät ein Smart-Display sein, das frühestens im Herbst 2019 angekündigt werden könnte. Smartphones und Notebooks mit dem neuen OS könnten erst zwischen 2020 und 2021 erscheinen und Android langfristig ablösen.
t3n meint:
Mit Fuchsia scheint Google ein neues Betriebsystem zu entwickeln, das auf vielen Gerätekategorien eingesetzt werden soll. Auf Smartphones wird es irgendwann einmal Android ersetzen, auf Notebooks respektive Chromebooks Chrome OS und selbst auf Smarthome-Geräten wird es ein Zuhause finden. Es bleibt spannend, ob Google mit dem Betriebssystem die chronischen Probleme von Android, vor allem die trägen Updates – hinter sich lassen kann. Google werkelt mit Fuchsia letztlich an einem universellen OS, wie es auch Microsoft mit seinem Windows-Core-OS anstrebt. Andreas Floemer
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