Ethereum (ETH) hat sich über die Jahre als Plattform für Smart Contracts durchsetzen können. Nahezu unbedrängt ist die von Vitalik Buterin veröffentlichte digitale Wäherung die zweitgrößte Kryptowährung. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf über 500 Milliarden US-Dollar. Mit Solana (SOL) hat sich zuletzt eine andere Smart Contract-Plattform in den Top fünf der wertvollsten Kryptowährungen festsetzen können. Die Marktkapitalisierung liegt zwar bei vergleichsweise geringen 70 Milliarden US-Dollar, dennoch haben mittlerweile deutlich mehr Leute Solana auf dem Schirm als es noch vergangenes Jahr war.
Wir möchten in diesem Artikel auf fünf weitere Blockchains eingehen, die ebenfalls immenses Potenzial haben und unter anderem zu den potenziellen Ethereum-Killern gehören.
Cardano (ADA)
Cardano gehört sicherlich zu den populärsten Projekten im gesamten Kryptowährungssektor. Das liegt unter anderem an Mitbegründer Charles Hoskinson (ebenfalls Mitbegründer von Ethereum), der mit seinen Aussagen auf Twitter und YouTube regelmäßig für Schlagzeilen sorgt. Doch auch unabhängig vom Marketingumfeld hat Cardano großes Potenzial. Im Gegensatz zu Ethereum setzt Cardano bereits seit Anfang an auf das Proof-of-Stake-Verfahren und geht daher nicht mit so einem hohen Energieverbrauch einher. Der dazugehörige Algorithmus nennt sich bei Cardano Ouroboros. Das Besondere an Cardano ist jedoch, dass das Team hinter dem Projekt besonders wissenschaftlich vorangeht.
Mit den sogenannten Peer-Reviews arbeitet das Team jedes Konzept ausgiebig – teils über die Jahre – ausgiebig aus, ehe es zur Implementierung kommt. Cardano möchte so von Beginn an die perfekte Blockchain schaffen, um später nicht auf aufwendige Upgrades wie Ethereum angewiesen zu sein. Daher kommt Cardano auf den ersten Blick technisch gesehen deutlich langsamer voran als die Konkurrenz, dennoch kann sich hieraus ein perfekt ineinander abgestimmtes Konzept ergeben, das für eine sehr gute Skalierbarkeit stehen kann.
Doch auch der Druck auf das Entwicklerteam hinter Cardano steigt. Hier wird es darauf ankommen, ob es das Team rechtzeitig schafft, auch technisch voranzukommen. Zuletzt war das mit dem Alonzo Update am 12. September 2021 gelungen. Seitdem ist der ADA-Kurs jedoch stark gefallen, die Nutzerzahlen steigen jedoch.
Polkadot (DOT) – Blockchain-Interoperabilität
Auch Polkadot hat eine Nähe zu Ethereum. Das liegt an Mitgründer Gavin Wood, der auch an der Entwicklung von Ethereum beteiligt war. Polkadot bietet ganz neue Möglichkeiten für dezentrale Anwendungen.
Bisher sind Entwickler stets auf die jeweilige Blockchain angewiesen, auf die sie die Smart Contracts programmieren. Das ist sehr unflexibel. Polkadot geht daher den Weg neben einer eigenen Hauptblockchain, die Relaychain, weitere sogenannte Parachains anzubieten. Bei einer Parachain handelt es sich ebenfalls um eine funktionsfähige Blockchain. Das Besondere ist, dass die Parachains untereinander kommunzieren können. So wird eine Brücke zur Interoperabilität zwischen Blockchains geschaffen.
Allerdings gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Parachains. Daher werden dieser in den sogenannten Parachain-Auctions versteigert.
Avalanche (AVAX)
Auch Avalanche ist eine Plattform für dApps und Smart Contracts. Dabei beeindruckt vor allem die Historie von Avalanche Mitbegründer Emin Gün Sirer. Dieser hatte nämlich bereits 2003 eine Kryptowährung namens Karma entworfen und damit rund fünf Jahre vor der Veröffentlichung des Bitcoin-Whitepapers. Avalanche möchte dabei das Skalierbarkeitsproblem anderer Projekte mit drei Blockchains lösen. Diese sind:
- Exchange Chain (X-Chain): Für die Erstellung und den Handel von Avalanche-Assets verantwortlich.
- Contract Chain (C-Chain): Führt Smart Contracts aus; ist EVM (Ethereum Virtual Machine)-kompatibel.
- Platform Chain (P-Chain): Ermöglicht das Erstellen von Layer-1 und Layer-2-Lösungen.
Bisher konnte sich die dazugehörige Kryptowährung AVAX ebenfalls durchsetzen. Aktuell ist Avalanche die elftwertvollste Kryptowährung.
Terra (LUNA)
Terra hat sich auf Stablecoins spezialisiert. Bekannte Stablecoins sind beispielsweise Tether (USDT) oder der USD Coin (USDC). Stablecoins sind digitale Währungen, die an konventionelle Vermögenswerte wie US-Dollar oder Gold gekoppelt sind. LUNA ist ein Governance- und Staking-Token, der das gesamte Terra-Netzwerk antreibt. Er unterstützt die Stablecoins und die Zahlungsabwicklungssysteme von Terra.
crypto.Com (CRO)
In letzter Zeigt sorgt die Krypt-Börse crypto.com mit dem dazugehörigen CRO-Token für Furore. Binnen weniger Wochen hatte sich der Kurs der Kryptowährung fast verfünffachen können. Dabei geht das Team hinter der Börse den Weg über das Marketing. Mit Sponsoring-Verträgen im Sport sowie Gaming-Bereich macht sich die Börse einen immer größeren Namen. Das könnte in Zukunft auch auf die crypto.com-Chain übergehen. Hier steht aktuell nämlich sehr viel an. So könnte die crypto.com-Chain einen ähnlich wichtigen Platz einnehmen wie die aktuelle Binance Chain vom Konkurrenten.
Wieso ignoriert ihr denn Tron, die mit über 60 Millionen Accounts größte Public Chain?
Weil es heißt 5 und nicht 6 oder 83?
Hallo Herr Petereit, klasse Zusammenfassung, vielen Dank! In den letzten Tagen höre ich immer mehr über die Fortschritte bei IOTA (z.B. Shimmer und Assembly Netzwerk). Ich bin mir sicher, dass sich ihre Leser auch für diese Neuerungen interessieren. Eine nette Zusammenfassung: https://twitter.com/holgerkoether/status/1465785489886257159?s=21
Bleiben sie gesund.