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Fyrst: Postbank bemüht sich jetzt gezielt um diese lange vernachlässigte Zielgruppe

Die Postbank stellt mit Fyrst ein Bankkonto speziell für Freiberufler, kleine Unternehmen und Startups vor. Noch eins, mag man sagen. Doch das Angebot weist ein Alleinstellungsmerkmal auf.

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Brauchen Freiberufler und kleine Unternehmen ein spezielles Konto? Ja, sagt die Postbank und stellt Fyrst vor. (Foto: WAYHOME studio/ Shutterstock)

„Mehr als nur ein reines Konto oder Banking-Produkt“ will die Postbank in Zukunft unter der Marke Fyrst allen Freiberuflern, kleineren Gewerbetreibenden und Startups mit einer hohen Digitalaffinität bieten. So fasst es Jens Wohlfahrt, der bei der Postbank als Projektleiter für Fyrst verantwortlich ist, zusammen. Im Fokus hat das Unternehmen damit die digital-affine Zielgruppe, die viel per Self-Service erledigen kann und will und im Ernstfall bei einigen ausgewählten Dienstleistungen, die ohne Filiale nicht gehen, auf das Netz der Postbank zurückgreifen kann.

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Doch Fyrst (das ab sofort gebucht werden kann) ist in der Tat mehr als nur eine Konto-Lösung. Das Geschäftskonto gibt es in einer Einsteigerlösung, die ohne Grundpreis auskommt, und in einer „All-inclusive“ genannten Variante für 10 Euro monatlich, bei der zumindest Vieles schon mit drin ist – vor allem eine kostenlose Telefon-Hotline, die der Kunde dann bemühen kann, wenn’s doch mal klemmt. Fyrst will aber auch neben den Banking-Services – klassisches Geschäftskonto mit einer Debit-Karte und V-Pay-Funktion, Bargeldversorgung, Instant Payment (ab dem vierten Quartal 2019 geplant) und schnelle Auslandsüberweisungen sowie Geschäftskredit und Kontokorrentkredit – eine Plattform schaffen, für all das, was drum herum um den Freiberufler passiert: Beyond Banking nennt das Unternehmen das – und das Angebot umfasst derzeit Auftragsmanagement und Rechnungsautomatisierung sowie Buchhaltung mit dem Kooperationspartner Sevdesk, ein Telekom-Starterpaket mit Sonderkonditionen sowie eine Gewerbeversicherung in Kooperation mit der HDI (Talanx-Gruppe).

Fyrst für Postbank ist eine digitale Spielwiese und echte Chance

Gleichzeitig ist Fyrst aber auch so etwas wie eine digitale Spielwiese für neue Services der Postbank. Wohlfahrt betont, dass gerade im Banking- und Kreditbereich viele der Features in dieser digitalen Ausprägung als End-to-End-Prozesse neu aufgesetzt wurden und dass man eben nicht nur die etablierten Services der Postbank mit einem neuen hippen Label versieht und neu verkauft. Apropos hippes Erscheinungsbild: Wer auf die dezent grün-graue Website von Fyrst kommt, würde nicht sofort darauf kommen, dass es sich um ein Produkt der Postbank oder der Deutschen-Bank-Gruppe handelt (zu der die Postbank gehört). Irgendwie denkt man gar nicht mal überhaupt an eine Bank. Ähnlich wie auch diverse Mitbewerber aus dem Fintech-Feld positioniert man sich lieber in der Startup-Ecke als bei den klassischen Banking-Dienstleistern.

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Gemessen werden soll der Erfolg übrigens nicht nur an der reinen Kundenzahl sondern auch an den realisierten Erträgen. Die Postbank als etablierte Bank hat schließlich im Unterschied zu anderen Anbietern bereits einen Kundenstamm von rund 13 Millionen Kunden – 9 Millionen Konten sind digital. Dabei ist die Zahl der Geschäftskunden mit rund 300.000 Unternehmen gar nicht so klein – wie viele der KMUs und Freiberufler sich in Zukunft für Fyrst entscheiden werden, ist aber unklar.

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Postbank startet mit Fyrst spät in einen gut besetzten Markt

Das Angebot von Fyrst soll dem Kunden „mehr Zeit für sein Kerngeschäft und seine Passion lassen“ – doch das klingt für all jene, die in der deutschen Fintech-Szene zu Hause sind, nicht unbedingt neu. Sowohl die finnische Holvi-Bank, die kürzlich den deutschen Markt als einen ihrer wichtigsten Kernmärkte definierte und ihr Engagement in Deutschland verstärken will, als auch Kontist, die insbesondere den Community-Gedanken betonen will und auf die Solaris Bank als Dienstleister im Whitelabel-Banking setzt, visieren eine ähnliche Zielgruppe an. Angesprochen darauf, dass Fyrst beileibe nicht das erste Produkt für diese Zielgruppe auf dem Markt ist, skizziert Wohlfahrt auf Nachfrage dennoch einen Unterschied oder USP: „Wir kombinieren das umfangreiche Service-Angebot, das auch Mitbewerber in diesem Segment bieten, mit zusätzlichen Kreditfunktionen auf durchgängig digitaler Ebene – und gewährleisten die Sicherheit und Zuverlässigkeit einer etablierten Großbank.“

Der Plan könnte aufgehen. Fyrst hat auch eine Daseinsberechtigung neben anderen digitalen Anbietern wie Holvi, Penta, Kontist und Co. Insbesondere wenn diese mal unzuverlässig arbeiten und es zu Unregelmäßigkeiten wie bei N26 kommt, wo in Einzelfällen durch gut gemachte Phishing-Angriffe Konten leergeräumt wurden, sind die Fintechs schnell im Nachteil gegenüber Digitalangeboten etablierter Banken. Doch auch diese, in den letzten Wochen vor allem der Name Commerzbank vermehrt gefallen, sind nicht ohne Fehler. Das Institut hatte im Juni sowohl am wichtigen ersten Bankarbeitstag als auch am letzten Bankarbeitstag, der für die Mieten und Gehälter besonders relevant ist, Probleme mit der Abwicklung. Und die Zuverlässigkeit eines Banking-Partners ist für Geschäftskunden mindestens so wichtig wie für den Privatkunden.

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t3n meint:

Ein (überschaubarer) Monatspreis beim leistungsstärkeren Kontomodell, zusätzliches Geschäft und Kickbacks oder Vermittlungsprovisionen durch die beteiligten Partner – all das ist ein tragfähiges Erlösmodell für eine Bank, der in den letzten Jahren einige USPs abhanden gekommen sind. Fyrst kann als gut positioniertes Angebot mit den richtigen Zusatz-Services funktionieren – wenn das Produkt auch in Zukunft konsequent aus Sicht des Kunden gedacht wird und seine Eigenständigkeit bewahrt. Wichtig ist, dass der Kunde trotz der hohen Digitalaffinität nicht auf jeglichen persönlichen Service verzichten muss.

Tobias Weidemann

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Tobi

Kein Wort über diese Schweinerei bei fyrst:
„Auskunfteien – Datenübermittlung an die SCHUFA und CREFO sowie Befreiung vom Bankgeheimnis –
Ich habe die Hinweise auf die Datenübermittlung an die SCHUFA Holding AG sowie entsprechend weitere Informationen der SCHUFA nach Art. 14 DSGVO und auf die Datenübermittlung an die Creditreform Bonn Domschke & Rossen KG zur Kenntnis genommen.“
Was ist das für eine Recherche? Das ist ein KO-Kriterium, egal ob andere Banken genauso große Schweine sind.

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