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Gamestop: Shortseller verlieren 20 Milliarden – geben aber nicht auf

An der Aktie des US-Spielehändlers Gamestop ist eine heftige Auseinandersetzung zwischen Hedgefonds und privaten Kleinanlegern entbrannt. In den vergangenen Wochen sollen die Hedgefonds mit ihren Wetten auf fallende Gamestop-Kurse knapp 20 Milliarden Dollar verloren haben. Aber die Shortseller wollen offenbar nicht aufgeben und halten ihre Positionen. Derweil präsentierte sich die Aktie auch am Freitag mit einem starken Auf und Ab.
Geht es nach Zahlen der Datenanalysten von S3 Partners haben Shortseller wegen steigender Kurse der Gamestop-Aktie allein am Freitag acht Milliarden Dollar verbrannt. Seit Anfang Januar summieren sich die Verluste damit auf 19,75 Milliarden Dollar. Grund dafür sind nicht zuletzt Aktienkäufe von Millionen von Kleinanlegern, die sich unter anderem in dem Reddit-Forum Wallstreetbets organisiert haben. Mit dem Pushen des Aktienkurses wollen sie die auf fallende Kurse wettenden Hedgefonds zu Verlusten zwingen.
Die Gamestop-Aktie, die sich im April 2020 noch deutlich unter drei Euro bewegte, ist in den vergangenen Tagen zwischenzeitlich auf bis zu 483 Dollar gestiegen. Sie unterliegt aber starken Schwankungen. So auch am heute. Am Donnerstag war die Aktie bei 193,60 Dollar aus dem Handel gegangen und war am Freitagmorgen bei 381,40 Dollar wieder gestartet.
Grund für die Kursexplosion über Nacht war offenbar, dass Broker-Apps wie Robinhood nach Aussetzern zwischenzeitlich wieder verfügbar waren. Aktuell ist der Handel über Robinhood laut CNBC allerdings weiter eingeschränkt. Gamestop-Händler können demnach maximal eine Aktie kaufen. Im Laufe des Tages sackte die Gamestop-Aktie dann aber auf 256,62 Dollar ab. Kurz vor Handelsschluss am Freitagnachmittag New Yorker Zeit pendelt die Aktie um den Wert von 320 Dollar herum.
Dass sich die Volatilität bei den besonders ins Visier geratenen Aktien wie Gamestop, AMC oder Nokia in den kommenden Tagen wieder beruhigt, ist derweil nicht zu erwarten. Die Shortseller halten offenbar an ihren Positionen fest und hoffen auf bald wieder sinkende Kurse. Laut CNBC würden Hedgefonds, die sich von ihren Short-Positionen verabschiedeten, schnell von anderen ersetzt. Die Rate an Short-Wetten soll sich um nur acht Prozent reduziert haben. Derweil orientieren sich die Reddit-Trader schon weiter und haben jetzt die Kryptowährung Dogecoin ins Visier genommen.
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Ich hoffe die Kleinanleger halten durch! Das Spiel ist noch nicht vorbei.
Ich würde sagen das läuft nach dem Motto „beat the system from within“. Und den Drecksäcken unter den Hedgefonds geschähe es recht, wobei ich glaube, die sitzen das aus und spekulieren nach. Deep Pockets win.
Die politischen Entscheidungen mach 2008 sind es jedoch, um die es hier eigentlich geht. Das ganze macht doch nur wieder mal die Lobby-Krankheit des Systems „Neo-Liberalismus“ transparent.
Gäbe es eine echte Regulierung durch die Marktmacht, wären nämlich die „bösen“ Banken Pleite gegangen und die „guten“ hätten Zusatzgeschäft bekommen. Aber so, wie’s gelaufen ist und nach wie vor läuft – man vgl. nur die Themen „Steueroasen stilllegen“ und „internationale Finanztransktionssteuer“ – wird das politisch nix.
Leider straft man damit auch den gesamten Aktienmarkt ab, in dem auch die Value-Investoren drin sind, die Ihre Papiere nach dem Prinzip Buy’n’Hold kaufen.