Google treibt seine Aufholjagd in puncto Künstliche Intelligenz (KI) weiter voran. Das neue KI-Modell Gemini des Suchmaschinenkonzerns soll deutlich leistungsfähiger als OpenAIs GPT-4-Modell sein, das etwa bei ChatGPT und in mehreren Microsoft-Produkten zum Einsatz kommt.
Gemini: Zugang zu Testversion für Firmen
Jetzt scheint die von manchen Beobachter:innen schon heiß erwartete Gemini-Veröffentlichung nicht mehr lange auf sich warten zu lassen. Wie The Information berichtet, soll Google einer Reihe von Unternehmen Zugang zu einer frühen Testversion des KI-Modells gewährt haben.
Konkrete Details zu Gemini sind noch nicht bekannt. Google-Tochter Deepmind, die hinter der Entwicklung des neuen Large Language Models steht, erwartet aber offenbar große Stücke von dessen Einführung. Deepmind-CEO Demis Hassibis erklärte im Juni, dass Gemini ChatGPT möglicherweise übertreffen werde.
Google-KI: Alphogo und Sprachmodelle als Basis
Die Gemini-KI basiert laut Hassibis auf der von Deepmind entwickelten KI Alphago, die 2016 erstmals einen Spitzenspieler in dem äußerst komplexen Spiel „Go“ schlagen konnte. Spätestens seitdem hat sich Alphago als Vorreiter in puncto Reinforcement Learning etabliert, einer Form des maschinellen Lernens, die sich mit KI-Entscheidungen befasst.
Dass Googles Gemini auf Alphago-Fähigkeiten und gleich mehreren großen Sprachmodellen beruht, soll dazu führen, dass die KI Aufgaben wie eine zuverlässige Textanalyse besser als die Konkurrenz ausführen kann. Neben der Erstellung von Texten und Bildern auf Befehl soll Gemini auch das Erstellen von Code beherrschen.
Gemini versus GPT-4: Trainingsdaten als Vorteil
Als großen Vorteil gegenüber OpenAIs GPT-4 sieht The Information bei Gemini aber die Datengrundlage. Anders als die Konkurrenz greift Google für das Training nämlich auch auf umfangreiche proprietäre Daten aus den eigenen Produkten zu, wie der Standard schreibt. Das Ergebnis: möglicherweise besonders präzise Antworten.
Noch haben die Unternehmen aber noch keinen Zugang zu der vollständigen, sondern nur zu einer „großen“ Gemini-Version. Diese sei noch nicht auf dem Niveau von GPT-4. Die „gigantische“ KI-Version aus dem Hause Google könnte aber schon in naher Zukunft verfügbar sein. Firmen können dann darauf über Googles Clouddienst Vertex AI zugreifen.