Generative KI: Apple will mit künstlicher Intelligenz das iPhone „transformieren“
Der Bereich künstlicher Intelligenz wird im Augenblick vor allem von Microsoft und Google besetzt. Microsoft hat einen Milliardenbetrag in OpenAI investiert und integriert KI in all seine Produkte. Auch Google, das sich schon vor acht Jahren als AI-first-Unternehmen bezeichnete, zeigte auf der Google I/O 2023 im Mai, dass künstliche Intelligenz allumfassend sein wird.
Generative KI: Apple sucht Talente für „engagiertes Kernteam“
Allmählich springt Apple auf den Zug auf, wie im unternehmenseigenen Jobportal zu erkennen ist: Der Konzern hat in den vergangenen Wochen zig neue Stellenausschreibungen veröffentlicht, die sich an Talente rund um das Thema „generative KI“ richten. Apple scheint sich demzufolge auch für die Entwicklung von Diensten wie ChatGPT oder Midjourney zu interessieren, mit denen sich Inhalte erstellen lassen.
Nach Recherchen von 9 to 5 Mac hatte Apple allein in den ersten drei Maiwochen 28 neue Ausschreibungen für Softwareentwickler:innen, Forscher:innen und Projektmanager:innen mit Bezug auf generative KI veröffentlicht.
Im Großen und Ganzen erwartet das Unternehmen, dass „generative KI Apples mobile Computerplattformen verändern“ wird. Eine entsprechende Formulierung verwendete Apple in einer Stellenausschreibung für einen „Visual Generative Modeling Research Engineer“.
Der Ausschreibung zufolge baut Apple ein „engagiertes Kernteam“ auf, „das die Art und Weise gestalten wird, wie generative KI-Technologien die mobilen Computerplattformen von Apple“ verändern soll. Unter anderem betrifft dies neben iOS auch iPadOS und künftig womöglich auch das Betriebsystem xrOS des zur WWDC 2023 erwarteten Mixed-Reality-Headsets.
Apple-Chef Tim Cook ist Fan generativer KI – mit Bedacht
Insgesamt hat Apple derzeit über 80 offene Stellen mit Bezug auf KI (AI) ausgeschrieben. Mehr als ein Drittel davon seien im Mai hinzugekommen, so 9 to 5 Mac, während 48 davon – also mehr als die Hälfte – ab März 2023 erstellt wurden. Es zeigt, dass Apple nicht untätig ist, wenn es um KI geht.
Allerdings sendet der Konzern ambivalente Signale hinsichtlich KI aus. So sagte Apple-CEO Tim Cook im Zuge der Verkündung der letzten Quartalszahlen, dass generative künstliche Intelligenz „sicherlich sehr interessant“ sei. Jedoch ergänzte er, dass es bei Technologien wie ChatGPT „eine Reihe von Problemen gibt, die geklärt werden müssen, worüber an verschiedenen Stellen gesprochen wird“.
Trotz der Bedenken schloss er die Erklärung damit ab, dass Apple KI als „riesig“ ansehe und weiterhin in entsprechende Technologien für die eigenen Produkte investieren werde.
Bei der internen Nutzung von ChatGPT und OpenAI zieht Apple aber eine scharfe Grenze: So habe das Unternehmen damit begonnen, die Nutzung dieser externen KI-Tools für einige Mitarbeiter:innen einzuschränken, weil befürchtet wird, dass geschützte Daten über die Plattformen nach außen dringen könnten.
Diese Einschränkungen sind aber weder neu noch einzigartig für Apple. Eine Reihe von Unternehmen, etwa Mitbewerber Samsung, haben ähnliche Einschränkungen erlassen.
Apple unter Zugzwang im Bereich generativer KI
Im Lichte der rasanten Entwicklungen der letzten Monate im Bereich der generativen KI scheint Apple unter Zugzwang zu stehen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Zwar hat der Konzern in seinen Produkten wie iPhones, iPads und Macs schon allerhand KI-Funktionen integriert, die dank dedizierter Prozessorpower schnell und energieeffizient berechnet werden.
Was aber etwa den Sprachassistenten Siri angeht, hinkt dieser denen der Mitbewerber wie dem Google Assistant oder Alexa hinterher. Mehrere Berichte sprechen indes davon, dass Apple an generativer KI für Siri arbeite, die laut 9 to 5 Mac zunächst auf der Apple-TV-Software getestet werde, bevor sie womöglich in alle Plattformen Einzug halten dürfte.
Einen Zeitplan für Apples angedeuteten großen Umbau der mobilen Plattformen gibt es nicht. Der Konzern dürfte, wie von Cook angedeutet, bei der Integration von generativer KI in seine Plattformen vorsichtig und mit Bedacht vorgehen. Vielleicht erfahren wir schon im Zuge der Anfang Juni stattfindenden WWDC 2023 etwas präziser, wie Apple generative KI einsetzen möchte.