Goldman Sachs, Microsoft & Co. planen gemeinsames Blockchain-Netzwerk
Laut Teilnehmer:innen des Canton Network bietet das Netzwerk eine bessere Privatsphäre und Kontrolle als die derzeit verfügbaren Systeme. Außerdem wird das Blockchain-System laut den involvierten Unternehmen einen Standard erreichen, der für Finanzinstitute angemessen ist.
Verknüpfung von Blockchain-Apps
Abgesehen von den bereits genannten Unternehmen, sind Digital Asset, ASX, BNP Paribas, Broadridge, Deutsche Börse Group, Cumberland, Moody`s, Paxos und SBI Digital Asset Holdings mit am Start.
Blockchain-Apps die von Daml erstellt wurden, werden vom Netzwerk verknüpft. Schon seit Jahren entwickeln und testen Banken und andere große Unternehmen Blockchain-Anwendungen. Immer mit der Intention, komplexe Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.
„Solche Lösungen sind ein wichtiger Baustein für zukünftig digitale Infrastrukturen und verteilte Finanzmarkt-Infrastrukturen“, sagt Jens Hachmeister von der Deutsche Börse Group zu Coindesk.com.
Canton: Verbindungen ohne Kontrollverlust
Aber bisher wurden Blockchain-Netzwerke noch nicht im großen Stil angenommen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass sich die von verschiedenen Organisationen erstellten Blockchain-Systeme nicht miteinander verbinden können.
Laut Canton kann das neue Netzwerk eben diese Verbindung ermöglichen, ohne dass die Unternehmen ihre Kontrolle aufgeben müssen.
„Das Canton Netzwerk ist eine leistungsstarke Antwort auf die Forderungen der Branche, eine Lösung zu finden, die das Potential der Blockchain nutzt und gleichzeitig die grundlegenden Datenschutzanforderungen im institutionellen Finanzwesen wahrt“, sagt Chris Zuehlke, Partner bei DRW und weltweiter Leiter von Cumberland zu Coindesk.com.
Canton kann mit Daml erstellte Anwendungen mit dem Post-Trade-System D7 der Deutschen Börse Group verbinden. Wenn noch weitere Anwendungen mit dieser Programmiersprache erstellt werden, kann auch das Netzwerk weiter wachsen.
Erfolg der Blockchain-Projekte variiert noch
Die Initiative hat die Unterstützung von 30 Unternehmen gewinnen können. Allerdings gab es in der Finanzbranche in den letzten Jahren schon mehrere Blockchain-Konsortien mit namhaften Teilnehmenden.
Diese Projekte sind sehr komplex. Denn die neuen Technologien müssen in zahlreichen Unternehmen, die bereits auf den Märkten tätig sind, eingeführt werden.
Die Komplexität der Projekte hat in einigen Fällen bereits zu Verzögerungen, Pausen oder sogar Abbrüchen geführt. Der australische Hauptbörsenbetreiber ASX kündigte im November an, die Pläne zur Ersetzung seiner Abwicklungs- und Clearing-Plattform durch ein Blockchain-System, zu überdenken. Das System sollte in Partnerschaft mit Digital Asset aufgebaut werden.