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Google soll es Android-Nutzern erschwert haben, Datenschutzeinstellungen zu finden

Google soll es Smartphone-Benutzern schwer gemacht haben, die Datenschutzeinstellungen auf Smartphones zu finden. Auf Hersteller wie LG wurde einem Gerichtsdokument zufolge Druck ausgeübt, entsprechende Einstellungen zu verstecken.

2 Min.
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Google-Suche auf einem Smartphone. (Foto: meiwphotographer / Shutterstock.com)

In einem Rechtsstreit gegen Google im US-amerikanischen Arizona sind neue, nicht geschwärzte Dokumente veröffentlicht worden. Sie sollen aufzeigen, dass Führungskräfte und Ingenieure des Unternehmens sich darüber bewusst waren, dass es Smartphone-Nutzern schwer gemacht wurde, Standortinformationen privat zu halten.

Google soll LG unter Druck gesetzt haben, Datenschutzeinstellungen zu verstecken

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Im Mai 2020 hat Generalstaatsanwalt Mark Brnovich in Arizona eine Klage gegen Google eingereicht. In dieser wurde behauptet, das Unternehmen betreibe illegales Tracking von Standortdaten von Android-Nutzern.

Nun veröffentlichte Dokumente deuten darauf hin, dass Google Standortdaten sammelte, auch nachdem Nutzer die Standortfreigabe ausgeschaltet hatten. Ferner sollen die entsprechenden Datenschutzeinstellungen für Nutzer schwer zu finden sein. In der Klage heißt es weiter, dass Google die Standortverfolgung für einige Funktionen im Hintergrund laufen ließ und sie nur dann beendete, wenn Nutzer die Verfolgung auf Systemebene deaktivierten. Wie Businessinsider weiter berichtet, sollen die Dokumente zudem aufzeigen, dass Google Smartphone-Hersteller wie LG unter Druck gesetzt habe, die Datenschutzeinstellungen versteckt zu halten, da die Optionen bei den Nutzern beliebt seien.

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Standort-Tracking nicht ohne Google

Die Dokumente zeigen zudem, dass ein Google-Mitarbeiter fragte, ob es „keine Möglichkeit gäbe, einer App eines Drittanbieters ihren Standort mitzuteilen und nicht Google“. Er ergänzte, dass dies nicht nach etwas klingen würde, von dem das Unternehmen möchte, dass es an die Medien weitergegeben werde. Ebenso bestätigte der Mitarbeiter, dass der Entwickler es für Nutzer schwer gestalte, Google davon abzuhalten, seinen Wohn- und Arbeitsort zu bestimmen.

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Passend zum Thema: So deaktiviert ihr das Standort-Tracking von Android-Apps

Google-Sprecher José Castañed teilte The Verge auf Anfrage zu den Dokumenten mit, dass der Generalstaatsanwalt von Arizona und „Konkurrenten, die diese Klage vorantreiben, alles daran gesetzt haben, unsere Dienste falsch darzustellen. Wir haben schon immer Datenschutzfunktionen in unsere Produkte integriert und robuste Kontrollen für Standortdaten bereitgestellt“.

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Google integriert in Android 12 mehr Privatsphäreoptionen

Mit Android 12 will Google mehr Transparenz darüber geben, welche Apps auf Daten zugreifen, und mehr Kontrollmöglichkeiten, damit ihr besser entscheiden könnt, welche Anwendungen private Informationen erhalten. Weiter bindet der Hersteller neue Berechtigungen für die Ortsdaten an – Apps können künftig nur noch den ungefähren Standort anstatt eines präzisen sehen. Mit einem neuen Privacy-Dashboard soll künftig ein besserer Überblick über Berechtigungseinstellungen und darüber gegeben werden, auf welche Daten wie oft und von welchen Apps zugegriffen wird. Vom Dashboard aus lassen sich App-Berechtigungen schnell widerrufen. Es ist unklar, ob die Neuerungen mit der Klage zusammenhängen.

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Kantenhuber

„Ferner sollen die entsprechenden Datenschutzeinstellungen für Nutzer schwer zu finden sein.“

Das ist jetzt aber schon ein uralter Kalauer.
Jeder der sich die Mühe gemacht hat, sich durch die Google-Präferenzen durchzuarbeiten, weiß, was da los ist. Es geht, aber es ist mühsam. Abschreckung ist ganz offensichtlich die Absicht.

Vor allem weiß man nie genau, was der jeweilige Punkt konkret auslöst und bewirkt. Diverse Erklärungen sind i. d. Regel nicht hilfreich und Recherche im Internet auch nicht. Im Grunde fehlt ein Tool wie seinerzeit XPantispy, das man mit wenigen Klicks einstellen kann.

Aber weil es so ist, wird die Branche in absehbarer vor knallharten Schranken stehen, weil die Gesetzgeber sich genötigt sehen, so etwas wie das Postgeheimnis auch auf die elektronischen Medien übertragen zu müssen. Keine ordentliche Zivilgesellschaft akzeptiert auf Dauer diesen Unfug, den die Instantmedien als ihr „Geschäftsmodell “ installiert haben.

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